Sicher unterwegs mit Kindern

von NEUES LAND

Corona verändert einiges, dennoch verbringen viele eine Familienauszeit.  Auch in puncto Kindersicherheit gilt es achtsam zu sein um sicher unterwegs zu sein.

Die meisten Kinder, die in Österreich tödlich verunfallen, tun dies als Mitfahrer im Auto. Das Risiko für schwere und tödliche Verletzungen ist ohne Kindersitz siebenmal höher. Selbst bei einem Aufprall mit „nur“ 50 Stundenkilometer wirken Kräfte vergleichbar mit einem Sturz aus dem 3. Stock. „Deshalb gilt: Kinder laut Gesetz bis mindestens 135 Zentimetern, besser bis 150 Zentimetern, Körpergröße bei jeder Fahrt richtig in einem für Größe und Gewicht des Kindes passenden Kindersitz sichern. Wichtig: Eine reine Sitzerhöhung schützt wesentlich schlechter als ein Kindersitz mit Rückenlehne und Kopfstütze. Gurt unbedingt immer straffziehen und darauf achten, dass dieser nicht verdreht ist. Denn dann kann er bei einem Unfall wie ein Messer einschneiden und schwere innere Verletzungen verursachen“, warnt Holger Till, Präsident des Vereins „Große schützen Kleine“ und Vorstand der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz.

Hitzefalle

Immer wieder kommt es außerdem vor, dass das Familienauto zur tödlichen Hitzefalle für Kinder wird. Bei 34 Grad im Schatten erreicht das Innere des Autos bereits nach zehn Minuten lebensbedrohliche Temperaturen.

Besonderes Augenmerk gilt es auf Pools, Biotope, Flüsse und andere Wasserstellen zu legen. Denn Kinder ertrinken lautlos und innerhalb weniger Minuten. Till rät: „Falls das Kind plötzlich verschwunden ist, sollten man deshalb unbedingt zuerst dort suchen, wo Wasser ist.“ Schwimmhilfen sind eine gute Unterstützung, bieten aber keinen hundertprozentigen Schutz vor dem Ertrinken. Am und im Wasser gibt es keinen Spielraum für Kompromisse: Kinder müssen bis sie sehr gut schwimmen können und circa zehn Jahre alt sind im und am Wasser immer beaufsichtigt werden.

In die Unterkunft können Familien, sofern dort nicht vorhanden, auch Schutzartikel mitnehmen und selbst anbringen – beispielsweise Fenster- und Steckdosensicherungen. „Wenn man Kleinkinder hat, sollte man die Perspektive des kleinen Entdeckers einnehmen und krabbelnd das Urlaubszuhause erkunden. So sieht man sofort, wo mögliche Gefahren für das Kind lauern“, rät Till.

Foto: Kirill Gorlov – stock.adobe.com

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