Scooter, Skates und Boards boomen und sind auch bei Kindern äußerst beliebt. Sie bergen jedoch eine relativ hohe Unfallgefahr.
Kinder lieben Sport- und Spielgeräte auf Rollen. Viele legen damit auch ihren Schulweg zurück. Was jedoch nicht so verbreitet ist, ist das Wissen, wo man mit den Geräten fahren und ab welchem Alter man damit alleine unterwegs sein darf. „Um mehr Klarheit in den ‚Bestimmungsdschungel‘ zu bringen, über Unfallgefahren aufzuklären und Fahrkenntnisse der Kinder zu fördern, hat der Verein Große schützen Kleine den Workshop ‚Sicher unterwegs auf Rollen‘ entwickelt. Bewegung ist ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsförderung“, so Holger Till, Präsident des Vereins und Vorstand der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz. Mit Unterstützung der AUVA Landesstelle-Graz wurden heuer Workshops für 500 Kinder in der Steiermark durchgeführt. „Nur wer ‚sein Werkzeug‘ beherrscht, schafft den sicheren Umgang damit. Auch das richtige Tragen der Schutzausrüstung ist von immenser Wichtigkeit“, betont Christoph Mandl vom Unfallverhütungsdienst der AUVA-Landesstelle Graz.
Unfälle
Jährlich werden an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie in Graz rund 1.500 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 16 Jahren nach einem Unfall mit einem Bewegungsgerät auf Rädern oder Rollen versorgt. 46 Prozent der Unfälle passieren mit dem Fahrrad. Buben sind mit 65 Prozent stärker betroffen. 35 Prozent der Verletzungen sind schwer.
Es gibt zwei klassische Unfallmuster: Bei Geräten mit einem Lenker passiert bei drohendem Sturz ein „Festfrieren“ der Hände am Lenker. Damit einher geht eine mangelnde Abstützbewegung, es kommt zu mehr Kopfverletzungen. Bei Geräten, auf denen man steht und nichts zum „Festhalten“ hat, passieren durch den Abstützreflex weniger Kopfverletzungen, aber Handgelenks- beziehungsweise Unterarmbrüche, wenn keine Schützer getragen werden.
Sicherheitstipps
- Schutzausrüstung tragen: Helm und je nach Sportart auch Handgelenk-, Ellbogen- und Knieschützer
- Richtige Größe des Sportgerätes wählen
- Vorbildfunktion und Sicherheitskultur in der Familie leben
- „Intelligente Unfallverhütung“ bedeutet eine Balance zwischen Sicherheit und Risiko
- Bewegungsfreudige Kinder verunfallen seltener schwer. Sie haben mehr Gefühl für Tempo und die eigene Fähigkeiten.
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