Sebastian Kurz beim Bauerntag

von Karl Brodschneider

Sebastian Kurz und Hermann Schützenhöfer besuchten die Bauernbund-Konferenz im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld.

Das war eine Riesenüberraschung! ÖVP-Bundesparteiobmann Sebastian Kurz und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer besuchten am Montagabend die Bauernbund-Bezirkskonferenz in der Fachschule Kirchberg am Walde. Diesem „historischen“ Besuch kam umso mehr Bedeutung zu, weil Kurz aus erster Hand über die aktuelle Entwicklung in der österreichischen Innenpolitik berichtete. Wenige Stunden vorher hatte er nämlich offiziell verkündet, dass die ÖVP in konkrete Regierungsverhandlungen mit den Grünen eintreten werde.

In kurzen Worten beschrieb der Bundesparteiobmann die Vorgeschichte dazu: „Wir haben keine absolute Mehrheit und brauchen einen Regierungspartner. Die FPÖ hat sich gleich zu Beginn selbst rausgenommen.“ Und weiter: „Wir müssen es mit den Grünen versuchen, wissen aber nicht, was dabei herauskommt.“ Bei seiner öffentlichen Pressemitteilung zu diesem Thema hatte er hinzugefügt: „Die Verhandlungen werden kein leichtes Unterfangen und ein Koalitionsübereinkommen kann es nur geben, wenn es mit den Grundwerten und Überzeugungen der Volkspartei vereinbar ist.“

Nationaler Ausgleich

Sehr deutlich war sein Versprechen an die zahlreich an der Bauernbund-Bezirkskonferenz teilnehmenden Bauern und Bäuerinnen: „Ich werde dafür kämpfen, dass wir alles tun, dass wir eine lebensfähige Landwirtschaft haben – egal wer unser Koalitionspartner ist. Und sollte es auf EU-Ebene bei den Agrarmitteln zu Kürzungen kommen, dann werde ich alles tun, um das national auszugleichen.“

Dass Sebastian Kurz überhaupt in die Oststeiermark gekommen ist, hat einen Namen und der heißt Hermann Schützenhöfer. Gemeinsam hatten beide zuvor eine große ÖVP-Veranstaltung in Bad Blumau besucht. „Wir haben die Chance, die Landtagswahl zu gewinnen“, sagte Schützenhöfer, „dabei setze ich stark auf die Bauernschaft und ländliche Jugend!“ Und er erinnerte an Altlandeshauptmann Josef Krainer I, der bei einer Veranstaltung einen Tag vor seinem Tod vor 48 Jahren gesagte hatte: „Wenn es drum und drauf ankommt, ist auf die Bauer immer Verlass.“

Sehr einsatzfreudig

Sehr lobend äußerte sich der Landeshauptmann über Hubert Lang, den Bauernbund-Spitzenkandidaten im Bezirk: „Er ist ein starker Mann für die Region und im Landtag und kämpft oft bis spät in die Nacht für die Anliegen der Bauern und Region!“ Und seinen Appell, bis zum 24. November mit der Wahlwerbung nicht aufzuhören, schloss er mit einem bildhaften Vergleich aus der Landwirtschaft: „Ich bin schon ein bisschen stolz darauf, dass wir – wenn nichts schief geht und wir alle hart arbeiten – am Wahltag eine gute Ernte in die Scheune bringen.“

Für Hubert Lang geht es bei der kommenden Landtagswahl auch darum, mit einem starken Ergebnis die eigene Verhandlungsposition zu verbessern. Er hat seine Ziele sehr hochgesteckt: „Ich will, dass Hartberg-Fürstenfeld für die ÖVP der stärkste Bezirk in der Steiermark ist – sowohl stimmenmäßíg als auch in Prozenten.“ Und er rechnete vor: „Wenn wir das gleiche Ergebnis wie bei der Nationalratswahl haben, dann ist auch Karin Kohl, die Direktorin der Fachschule Hartberg, künftig im Steiermärkischen Landtag vertreten.“

Aus der Arbeit des Steirischen Bauernbundes berichteten Landesobmann Hans Seitinger und Direktor Franz Tonner. Mit den Landschaftselementen könnten die Bauern mit recht einfachen Mitteln eine sehr auffällige Wahlwerbung betrieben. An die Obleute richteten sie die Bitte, auch in Blickrichtung auf die steirischen Gemeinderatswahlen – diese finden am 22. März 2020 statt – in den nächsten zwei bis drei Monaten Ortsgruppenversammlungen mit Neuwahlen durchzuführen.

Die meisten Fachschüler

Für den Direktor der mit über 200 Burschen und Mädchen Schüler-stärksten landwirtschaftlichen Fachschule in der Steiermark, Roman Bruckner, war der vergangene Montagabend in jedem Fall ein historischer Tag: „Der künftige Bundeskanzler, der Landeshauptmann und Agrarlandesrat in unserer Schule – ein Wahnsinn!“

 

 Beitragsfoto: Mayer

 

 

 

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