„Sauguat“ im Süden

von Alexander Macek

Sommerzeit ist auch der Zeit der Läufe – So auch dieses Wochenende als die nächste Etappe von Alex läuft über die Bühne ging. Diesmal stand der „Leibnitz Halbmarathon“ am Programm und Alexa besuchte im Vorfeld des Laufes den Schweinsmast- und Direktvermarktungsbetrieb Posch in Heimschuh zum Interview.

Katrin und Martin Posch mit einem ihrer zwei Söhne am Betrieb.

Alexa: Wir befinden uns hier am Betrieb Posch in Heimschuh. Seid ihr ein Familienbetrieb?

Posch: Definitiv! Meine Eltern sind zwar noch Betriebsführer, aber meine Frau Katrin und ich sind gleichberechtigte Partner am Betrieb. Mein Bruder arbeitet zwar ebenso auf unserem Hof mit, hat aber seinen Brotberuf außerhalb der Landwirtschaft. Unser Zusammenleben ist sehr harmonisch. Die Eltern haben einen eigenen Wohlbereich und wir. Generationenkonflikte an sich gibt es bei uns nicht, da meine Eltern sehr innovativ sind.

Alexa: Wie haben deine Frau Katrin und du euch kennengelernt?

Posch: Meine Frau kommt ursprünglich von einem Fleischereibetrieb in Übelbach. Und wie der Zufall es wollte, saßen wir in der Berufsschule nebeneinander. Nun sind wir verheiratet, haben mit Max und Leopold zwei großartige Buben und können unseren Beruf zu Hause ausüben.

Alexa: Welche Betriebszweige betreibt ihr am Hof?

Posch: Wir betreiben Ackerbau, Schweine- und Rindermast. Zudem haben wir eine Direktvermarktung von Schweine- und Rinderfleisch. Wir haben 500 Mastschweine und 10 Rinder. Wir schlachten die Tiere selbst am Hof und veredeln die Produkte auch selbst. Aufgrund von Platzmangel in der Vergangenheit haben wir den Schweinestall jedoch nicht am Hof, sondern einige hundert Meter weg im Freiland. Die Rinder sind auf der Weide. Zum Glück können wir durch den Ackerbau 90 Prozent des Futters wie Getreide, Mais oder Soja selbst produzieren.

Alexa: Und wie ist die Direktvermarktung entstanden?

Posch: Meine Eltern haben vor 25 Jahren damit begonnen. Das war für damalige Zeiten in einem reinen Schweineproduktionsgebiet sehr innovativ. Aber es hat von Beginn an sehr gut funktioniert, trotz mancher Vorbehalte. Wir haben uns dann ständig vergrößert und an die Gegebenheiten der Zeit angepasst. Durch Inserate, Plakate und Mundpropaganda ist daraus für uns ein Fundament aus Stammkunden, die zu 90 Prozent aus dem privaten Bereich stammen entstanden, aber auch Buschenschänker oder viele Urlauber gehören zu unserer Zielgruppe. Der große Vorteil der Direktvermarktung ist, dass man nicht unbedingt an den Schweinepreis gebunden ist, weil man sein Produkt selbst erzeugt und diesem dann auch einen angemessenen Preis geben kann.

Alexa: Apropos Produkt – Welche Produktpalette habt ihr und gibt es saisonale Unterschiede?

Posch: Wir bieten unseren Kunden alle vierzehn Tage Frischfleisch an. Zudem reicht unsere Produktpalette von verschiedenen Würsten über Aufstriche bis hin zu Leberkäse und der klassischen Buschenschankjause. Natürlich ist im Sommer Grillgut mehr gefragt und im Winter haben wir zum Beispiel Breinwürste.  Jeder der gerne mal unsere Produkte verkosten will, kann das jeden Donnerstag zwischen 17.00 und 23.00 Uhr bei „Schratln“ in Heimschuh tun, da haben wir zwei Stände, an denen wir unsere veredelten Produkte verkaufen.

Alexa: Ihr habt aber auch selbst bald zum 25-jährigen Bestehen der Direktvermarktung ein großes Fest…

Posch: Ja, am 24. August ab 10.00 Uhr haben wir ein Hoffest. Es gibt neben kulinarischen Gaumenfreuden auch Höhepunkte wie zum Beispiel ein Schweinerennen. Zudem werden echte Rinder am Hof anwesend sein, damit sich Kinder ein Bild machen können, wie diese aussehen. Die Erwachsenen können dort auch eine Führung durch unsere Produktion bekommen.

Alexa: Wie ist eure Freizeitgestaltung bei so viel Arbeit am Hof?

Posch: Ich bin in der Gemeinde aktiv, zudem auch bei der Feuerwehr. Katrin und ich fahren gerne gemeinsam auf Städtereisen oder fahren mit unseren Kindern auf verschiedene Almhütten. Der Vorteil, wenn man am eigenen Betrieb arbeitet ist, dass man sich die Arbeit frei einteilen kann und dass immer jemand da ist. Wir haben zum Beispiel gar keine Öffnungszeiten. Jeder kann vorbeikommen und wenn jemand von der Familie da ist, wird auch sicher etwas verkauft!

Alexa: Wo siehst du deinen Betrieb in zehn Jahren?

Posch: Dass wir unsere Produktpalette weiterhin auf höchste Qualität im Fleischbereich haben und die Rinderproduktion ausweiten. Wir werden auch in einigen Jahren den Hof von den Eltern übernehmen. Wenn man so viel Wertschöpfung am eigenen Hof hat, hofft man schon, dass dann auch die eigenen Kinder eines Tages die Freude an der Landwirtschaft entdecken und dann weitermachen werden.

Alexa: Herzlichen Dank für das Gespräch und die Guten Würste. Ich kann es kaum abwarten, sie nach meinem Lauf zu probieren.

 

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