Damit die Decke zuhause nicht auf den Kopf fällt: Tipps, wie man den Rückzug in die eigenen vier Wänden gut bewältigen kann.
Quarantäne, Selbstisolation, #stayhome: Mit einer zunehmenden Anzahl von Tagen kann das durchaus herausfordernder werden. Die Krisen- und Notfallpsychologinnen Pia Andreatta und Barbara Juen von der Universität Innsbruck und Karin Unterluggauer vom Landesrettungskommando Salzburg haben Tipps gegen Quarantäne-Stress zusammengestellt.
Verlässt man das Zuhause nur in den absolut notwendigsten Fällen und stellt die sozialen Kontakte mit der Außenwelt ein, kann das auch zur Belastung werden. Allerdings gibt es viele Möglichkeiten über Medien wie Telefon, Messenger, Internet und Skype mit Verwandten, Freunden oder Kollegen in Verbindung zu bleiben. Dabei sollte jedoch nicht nur das Virus Gesprächsthema sein, sondern auch über angenehme Dinge geplaudert werden, so der Expertinnenrat.
Alltagsstruktur bleibt wichtig
Wenn man sich im Alltag in den eigenen vier Wänden Ziele setzt und diese auch erreicht, gibt einem das ein Gefühl der Kontrolle zurück. Die Ziele müssen allerdings realistisch und den Umständen angemessen sein. Man könnte auch ein Tagebuch zu schreiben beginnen oder sich neue Fertigkeiten aneignen. Eine Alltagsstruktur bleibt wichtig. Länger zu schlafen und einmal nichts zu tun, ist durchaus erlaubt. Trotzdem sollte man vorgenommene Tätigkeiten erledigen. Es gilt auch aktiv zu bleiben: lesen, schreiben, was einen bewegt, Online-Sportstunden ausprobieren, Stressmanagementtechniken wie autogenes Training, Yoga oder Meditation versuchen.
Wesentlich ist darüber hinaus, die Gefühle in dieser Ausnahmesituation zu akzeptieren. „Rasch wechselnde Emotionen sind normal in Krisensituationen.Von Hilflosigkeit, Angst, bis zur Wut, Ärger oder Gefühlen von Sinnlosigkeit und Leere können viele Emotionen in Erscheinung treten und rasch wechseln. Alte Konflikte können auftreten. Treffen Sie derzeit keine gravierenden Entscheidungen“, raten die drei Expertinnen.
Eine Informationssuche sollte immer gezielt erfolgen. Es macht wenig Sinn, den ganzen Tag planlos im Netz zu suchen, vielmehr sollte man sich nur zu bestimmten Zeiten und begrenzt in seriösen Medien und bei Behörden und Einsatzorganisationen auf den aktuellsten Stand bringen.
Und: Humor ist erlaubt! Humor kann ein starkes Mittel gegen Hoffnungslosigkeit sein. Lächeln und Lachen kann Erleichterung bringen. Und vor allem nicht vergessen: Wenn man zuhause bleibt, leistet man einen gerade jetzt so wichtigen Beitrag.
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