Mangel an Vorsicht

von NEUES LAND

Gerade jetzt ist die Sturzgefahr mit dem E-Scooter größer. Es fehlt an Risikobewusstsein, vor allem auch bei Fahrten nach Alkoholgenuss.

E-Scooter boomen. Zugleich gehen die Unfallzahlen rapide nach oben. Seit 2019 hat sich die Anzahl der im Spital behandelten Verletzten in Österreich von 1200 auf 6000 im Jahr 2023 verfünffacht. Besonders im Herbst ist Vorsicht geboten. Laub und Nässe erhöhen die Unfallgefahr. Bodenmarkierungen, Schienen und Baustellenabdeckungen sind bei Nässe rutschiger, die Sicht ist mitunter eingeschränkt. Ratsam ist es, vorsichtiger fahren und die Geschwindigkeit zu reduzieren. Kurse und Sicherheitsmaßnahmen können helfen, Unfälle zu vermeiden.

Helm tragen

Es wird zudem empfohlen, einen Helm zu tragen und beim Abbiegen zu blinken oder Handzeichen zu geben. Diese Maßnahmen werden laut einer Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) aber besonders selten genutzt – nur etwa neun Prozent der E-Scooter-Fahrer tragen einen Helm und nur zwei Prozent verwenden beim Abbiegen Handzeichen. Besonders alarmierend ist laut KFV, dass zwölf Prozent der verunfallten E-Scooter-Lenkenden zum Unfallzeitpunkt alkoholisiert waren. Alkohol spielt als Unfallursache eine viel größere Rolle als beim Lenken anderer Verkehrsmittel. Zum Vergleich: Im Pkw-Bereich beträgt bei Unfällen der Anteil der Betrunkenen am Steuer vier Prozent und bei Motorrädern drei Prozent.

Kein Alkohol

Von Unfällen betroffen sind vor allem junge Menschen. „Alarmierend ist für uns auch der hohe Alkoholspiegel, denn 90 Prozent der nachweislich alkoholisierten E-Scooter-Fahrenden waren zum Unfallzeitpunkt mit einem Blutalkoholwert von mehr als 1,0 Promille unterwegs und 28 Prozent sogar mit mehr als 2,0 Promille“, sagt KFV-Leiter Klaus Robatsch. Das Alkohollimit für das Fahren mit E-Scootern beträgt, ebenso wie bei Fahrrädern, 0,8 Promille. „Eine deutsche Studie hat gezeigt, dass sich die Fahrleistungen in Teilabschnitten eines Test-Parcours bereits ab 0,21 Promille gegenüber nüchternen Probanden verschlechtert haben“, so Robatsch.

Das KFV fordert nicht nur mehr Risikobewusstsein, sondern auch eine Helmpflicht für alle beim Lenken eines E-Scooters oder E-Bikes sowie eine verpflichtende Verschreibung von E-Scooter Glocke, Blinker, zweiter Bremse und eine Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h.

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