Bessere Luftqualität in Graz

von NEUES LAND

Eine Studie bezüglich Auswirkung von Verkehrsbeschränkungen zeigt deutliche Verbesserungen der Grazer Luftqualität. Weder autofreier Tag noch eine City-Maut kommen.

Verkehrs- und Umweltlandesrat Anton Lang und Bürgermeister Siegfried Nagl präsentierten eine – von zwei TU-Graz-Instituten und dem Umweltbundesamt erstellte – Studie über die Auswirkungen von verkehrswirksamen Maßnahmen auf die Luftqualität im Großraum Graz. Fazit: Die Luftqualität hat sich in den letzten 15 Jahren deutlich verbessert. Es kommt weder ein autofreier Tag noch eine City-Maut. Vielmehr wird weiterhin verstärkt auf den Ausbau von Öffis und Radverkehr sowie auf Bewusstseinsbildung gesetzt.

Diese eindeutig positiven Entwicklungen würden sich jedoch nicht von alleine ergeben. „Einer der Hauptgründe dafür ist die konsequente Umsetzung des Luftreinhalteprogramms Steiermark. Die darin enthaltenen vielfältigen Maßnahmen haben zu einer deutlich messbaren Verbesserung der Luftgüte geführt, das ist Faktum“, so Lang, der dies mit Zahlen verdeutlichte: „In den letzten Jahren wurden seitens des Landes hierfür insgesamt rund 60 Millionen Euro investiert!“

Leuchtturmprojekte

  • Ausbau der Fernwärme in Graz mit über 1000 Neuanschlüssen seit 2010, Inbetriebnahme der Abwärmenutzung
    bei Sappi Gratkorn
  • Attraktivierung des Nahverkehrs im ÖBB-Schienennetz durch den Ausbau von Bahnstationen und der Schaffung eines Nahverkehrsknotens in Raaba im Rahmen des „110 Millionen-Euro-Steiermarkpaketes“
  • Einführung eines permanenten IG-L-100ers zwischen Graz-Ost und Graz-West
  • Erhöhung der Förderungen für Solarwärme
  • Einführung einer Förderung für hocheffiziente Wärmepumpen sowie – ganz neu – eine Förderung für den Tausch alter Heizkessel mit bis zu 5000 Euro
  • Förderung für Elektromobilität und multimodale Verkehrsknoten, E-Taxis, Hybrid- und Erdgastaxis
  • Die erfolgreiche Aktion „Stundenticket = Tagesticket“ unter dem Titel „Meine Luft – Reine Luft“ zur Bewusstseinsbildung und Erhöhung des ÖV-Anteils.
  • Mit dem „Einstiegsticket“ wurde im vergangenen Winter erstmals eine besonders vergünstigte 3-Monatskarte angeboten die von rund 4000 Steirerinnen und Steirern genutzt wurde

Leider gab es im Jahr 2017 in Sachen Feinstaub-Überschreitung nach der außergewöhnlich ungünstigen Wettersituation im Februar und Dezember einen Rückschlag in dieser positiven Entwicklung. „Fest steht aber, dass noch nie so viele Maßnahmen für die Luftreinhaltung gesetzt wurden wie in den letzten beiden Jahren. Es wurde noch nie so viel Geld investiert“, so Lang. „Selbstverständlich besteht auch in Zukunft weiterer Handlungsbedarf. Wie sich in den letzten zehn Jahren deutlich herausgestellt hat, zeigen allerdings nur mittel- beziehungsweise langfristig geplante und genau durchdachte Maßnahmen Wirkung.“

Umlandgemeinden

Bürgermeister Siegfried Nagl bedankte sich für die Erstellung dieser sehr umfangreichen Bestandsaufnahme zur Luftgüte, da sich dieses Thema ja nur im Gleichklang mit den Umlandgemeinden, letztlich mit allen Gemeinden von Leibnitz bis nach Bruck, sinnvoll bearbeiten lässt. Daher wird das Ergebnis der Studie auch Thema bei der nächsten Sitzung des „steirischen Zentralraums“ sein. „Als ich 2003 zum Bürgermeister gewählt wurde, gab es noch 153 Überschreitungstage an der neuralgischen Messstelle in Don Bosco. 2016 waren es 39, 2017 49 Überschreitungstage. Das bestätigt, dass wir gute Arbeit leisten. Die günstige Jahreskarte der Holding Linien spielt bei der Verbesserung  sicher ein wichtige Rolle“, so Nagl, der betonte: „Ich kann mich noch gut an die gerümpften Nasen erinnern, als ich die Reduktion des Preises der Jahreskarte unserer Holding Linien beschließen habe lassen. Heute wissen wir, dass sich die Zahl von 12.000 auf fast 40.000 Besitzerinnen und Besitzer mehr als verdreifacht hat. Mit  247 Euro pro Jahr sind wir auch im Benchmark unschlagbar!“ so der Bürgermeister.

Beitragsbild: Landesrat Anton Lang und Bürgermeister Siegfried Nagl präsentierten gemeinsam die Studie Foto: Land Steiermark/Strasser

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