Früherkennung von Hautkrebs durch Vorsorge per App: Neue KI-Algorithmen auf Smartphones standen nun auf dem Prüfstand.
Je früher Hautkrebs erkannt werden kann, desto besser sind die Heilungschancen. Auch in diesem Bereich der Medizin hat die künstliche Intelligenz Einzug gehalten, um bei der Diagnostik und Gesundheitsvorsorge zu unterstützen. Die App SkinScreener des Grazer Softwareentwicklers medaia GmbH soll bei der einfachen und raschen Beurteilung des Risikos von Hautkrebs bei Hautveränderungen helfen und damit auch die Krebsvorsorge erleichtern.
Hautkrebs
Als Hautkrebs werden verschiedene bösartige Hauterkrankungen bezeichnet, wobei der weiße Hautkrebs am häufigsten vorkommt, gefolgt vom wesentlich gefährlicheren schwarzen Hautkrebs. Für beide Formen ist vor allem übermäßiges UV-Licht verantwortlich, aber auch genetische Veranlagung und erblich bedingte Erkrankungen spielen eine Rolle.
Mit der App SkinScreener werden mittels Smartphone Muttermale, Hautläsionen oder Ähnliches fotografiert, das Foto wird dann durch ein klinisch erprobtes neuronales Netzwerk analysiert. Der Risikostatus für Hautkrebs wird durch einen 3-Farben-Code (geringes, mittleres, hohes Risiko) angezeigt.
„Damit bietet die App eine einfache und intelligente Möglichkeit, neben den regelmäßigen dermatologischen Untersuchungen das persönliche Risiko von veränderten Hautstellen zu kontrollieren“, beschreibt Michael Tripolt, Co-Founder der medaia GmbH und Dermatologe an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, Med Uni Graz.
Klinische Studie
Um die Effizienz der App zur Erkennung von Hautveränderungen erstmals in der Klinik zu prüfen, führte das Team der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie der Med Uni Graz eine prospektive klinische Studie durch. Das Ergebnis ist eindeutig: Den neuronalen Netzwerken gelang es, das Risiko von verschiedenen Hautläsionen mit einer hohen diagnostischen Genauigkeit von über 95 Prozent richtig einzuschätzen.
„Die Wahrscheinlichkeit, dass Hautkrebs durch die Anwendung des Algorithmus tatsächlich erkannt wird, ist sehr hoch und spricht einmal mehr für den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Medizin“, fasst Teresa Maria Kränke von der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, Med Uni Graz, die Ergebnisse zusammen.
Beitragsfoto: Med Uni Graz