Kreuzallergie: Reizende Verwandtschaft

von NEUES LAND

Allergiker aufgepasst: Immer wieder treten Kreuzallergien zwischen Pollen und verschiedenen Nahrungsmitteln auf.

Lippen und Zunge kribbeln und schwellen an, wenn man einen Apfel isst; man bekommt einen juckenden Hautausschlag, wenn man Garnelen oder Muscheln kostet; man reagiert mit Durchfall, wenn man eine bestimmte Fleischsorte isst. Verträgt man ein Lebensmittel nicht, muss es nicht notwendigerweise um eine eigenständige Allergie auf ein bestimmtes Lebensmittel sein. Dabei kann es sich auch um eine sogenannte Kreuzallergie handeln.

Von einer Kreuzallergie spricht man, wenn ein Allergiker nicht nur auf ein Allergen aus einer bestimmten Allergenquelle – etwa auf bestimmte Pollen reagiert – , sondern auch auf strukturell ähnliche Allergene aus unter­schiedlichen Allergenquellen. „Kreuzreaktionen beschränken sich, wie man heute weiß,  nicht nur auf verwandte Allergene. Sie können auch zwischen Allergenen auftreten, die nur geringfügige, aber sehr ähnliche Abschnitte aufweisen“ sagt Molekularbiologe Heimo Breiteneder. So können Allergene verschiedener Pflanzen- oder Tierarten, die vermeintlich nichts miteinander gemein haben, sehr ähnliche allergieauslösende Strukturen besitzen.

Garnelen und Hausstaub

Wer auf Birkenpollen allergisch ist, reagiert häufig auch auf Kern- und Steinobst, Sellerie kann bei Beifußpollen-Allergie Reaktionen auslösen, Garnelen bei Hausstaubmilbenallergie. Eine Kreuzreaktion kann grundsätzlich bei sämtlichen Allergien auftreten. Besonders häufig sind jedoch Reaktionen zwischen Pollen und Nahrungsmitteln oder zwischen bestimmten Nahrungsmitteln derselben oder verwandter Pflanzengattungen.

Kreuzallergien sind heimtückisch, da man die kreuzreagierenden Nahrungsmittel meist vorab nicht kennt und sie deshalb auch nicht meiden kann. Wer an einer Inhalationsallergie leidet, sollte deren „Familienverhältnisse“ kennen, um sich vor Kreuzreaktionen in Acht nehmen und mögliche Anzeichen richtig deuten zu können. Die Zubereitung von Nahrungsmitteln spielt eine große Rolle. Kochen, sterilisieren, pasteurisieren oder rösten können die Aktivität von kreuzreaktiven Allergenen beeinflussen.

Ratgeber zu Kreuzallergien unter www.allergenvermeidung.org

Beitragsbild: Orawan-stock.adobe.com

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