Die Zahl der Kinderunfälle in Österreich steigt. Bei Kindersicherheit liegt Österreich im EU-Vergleich nur auf Rang zehn.
Im Schnitt verunfallte im Vorjahr alle fünf Minuten ein Kind. 75 Prozent der Unfälle ereigneten sich laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) im Haushalt und in der Freizeit. Mehr als die Hälfte aller tödlichen Unfälle standen mit dem Straßenverkehr im Zusammenhang. Rund 109.700 Kinder wurden 2022 durch Unfälle so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. Das sind mehr als 300 Kinder täglich. 22 Kinder starben an den Folgen dieser Unfälle, die meisten im Straßenverkehr.
Kinderunfälle
„Während kleine Verletzungen bei Spiel und Sport zur Entwicklung eines Kindes dazugehören, sind jene Unfälle, bei denen Kinder aufgrund mangelnder Sicherheitsmaßnahmen sterben oder bleibende Schäden davontragen, besonders bestürzend“, so KFV-Geschäftsführer Christian Schimanofsky. Beim Thema Kindersicherheit rangiert Österreich im aktuellsten EU-Vergleich mit einer Inzidenz von 18 tödlich verletzten Kindern auf eine Million Einwohner an zehnter Stelle.
Schulkinder sind täglich im Straßenverkehr unterwegs, zu Fuß, mit dem Auto, mit dem Fahrrad oder dem Scooter. „LKW ohne Sicherheitstechnik beispielsweise gegen Tote-Winkel-Unfälle, langwierige Verfahren bei der Entschärfung von Gefahrenstellen, somit unsichere Schulwege, unzureichende Schutzwege und ein kinderfeindliches Verkehrsklima“, kritisiert man beim KFV die derzeitige Situation. „Die Straßeninfrastruktur orientiert sich in erster Linie an erwachsenen Verkehrsteilnehmern. Gerade beim Bau und bei der Erhaltung muss in Zukunft mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kinder genommen werden. In 71 Prozent der Fälle, ist das Kind nicht Unfallverursacher“, erklärt Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV.
Anliegen der Kinder
Fragt man die Kinder nach ihren Wünschen zur Verbesserung ihrer Lebensqualität und Sicherheit „Mehr Sicherheit im Straßenverkehr und sichere Plätzen, um freier spielen zu können, stehen ganz oben auf der Wunschliste aller durch die Eltern befragten Kinder“, so das KFV. In einer aktuell vom KFV durchgeführten Studie in Deutschland, Österreich und der Schweiz sprechen sich auch 52 Prozent der befragten Eltern in Österreich für strengere gesetzliche Maßnahmen, vor allem für den Straßenverkehr aus.
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