Der Schulbeginn ist geschafft. Den Alltag der Kinder und Jugendlichen können dennoch gemischte Emotionen begleiten. Offene Gespräche helfen, der Schulangst entgegenzuwirken.
„Während im Kindergarten das Spiel mehr im Vordergrund gestanden ist, kommt nun eine andere Art der Struktur und Anforderung zum Tragen. Dies kann für manche Kinder ungewohnt und anstrengend sein“, sagt die neu berufene Professorin für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Med Uni Graz. Sie spricht damit die Schulangst an. Gerade für Kinder mit hohem Bewegungsdrang wird das lange Sitzen zur Herausforderung. Nicht jedes Kind kann sich schon lange konzentrieren und die Trennung von den Eltern fällt zeitweilig schwer, wenn Lehrkräfte und Mitschüler noch nicht so gut bekannt sind. Zudem warten nach der Schule Hausaufgaben.
Positive Aspekte im Vordergrund
Die positiven Aspekte des Schulbesuchs sollen immer im Vordergrund stehen, Schule sollte nichts Bedrohliches sein. Offene Gespräche sind hilfreich, um früh etwaige Probleme zu erkennen und Sorgen zu zerstreuen. Angst ist den Menschen als wichtiger Überlebensmechanismus eingepflanzt, der Umgang mit ihr darum umso wichtiger. Als Eltern geht es darum, Sicherheit zu vermitteln. Dem Kind kann man zum Beispiel einen Gegenstand mitgeben, der für die Bindung mit den Eltern steht: ein Tuch, ein kleines Kuscheltier, etwas Unauffälliges, das dem Kind das Gefühl gibt, dass die Eltern da sind.
Offenes Gespräch
Auch bei größeren Kindern, die bisher nicht so gut in der Schule integriert waren, die mit Leistungsschwierigkeiten oder Mitschülern kämpfen oder das Lernen nicht mögen, kann das zu Angst führen. „Oft werden diese Probleme verschwiegen, man merkt eher, dass Jugendliche stiller werden, oder sich zunehmend gereizt zeigen. Hier geht es vor allem um ein offenes Gespräch, um Probleme zu identifizieren und nach Lösungen zu suchen. Dies ist nicht immer ganz einfach, aber immer möglich“, erläutert Böge.
Unterstützung
Eltern machen in aller Regel intuitiv das meiste richtig und sind Experten für ihre Kinder. Dennoch ist das Eltern-Sein nicht immer leicht und professionelle Unterstützung kann hilfreich sein. „Zu bemerken, dass es schwierig ist, und sich einen Rat, einen Blick von außen zu holen, wie alles gut gelingen kann, zeichnet aufmerksame Eltern aus und vermittelt dem Kind Zuversicht und Sicherheit, dass gemeinsam auch schwierige Situationen in der Schule zu meistern sind“, schließt Böge ab.
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