Die immer weiter verbreitete Pflanze kann heftige allergische Reaktionen auslösen. Die Blüte befindet sich derzeit auf dem Höhepunkt.
Ursprünglich war Ragweed in Nordamerika heimisch und wurde nach Europa eingeschleppt. Die Pflanze ist vor allem in den östlichen Nachbarländern stark verbreitet, weshalb auch ein Ferntransport von Pollen eine große Rolle spielt, in Österreich blüht sie hauptsächlich von August bis September. Das macht rund zehn Prozent aller Menschen hierzulande zu schaffen. Denn Ragweed, auch als Ambrosia, Fetzenkraut oder beifußblättriges Traubenkraut bekannt, gilt als stärkstes Allergen und kann bei Betroffenen zu schweren Komplikationen führen.
Großes Problem
„Es muss erkannt werden, dass Ragweed ein allgemeines Problem darstellt“, sagten Uwe E. Berger und Katharina Bastl vom Pollenwarndienst der MedUni Wien an der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, als der Österreichische Pollenwarndienst der MedUni Wien vor zwei Jahren eine Ragweed Finder-App entwickelt hat. Die App soll Betroffenen helfen, die Blühzeit besser zu überstehen, aber auch bei der Entwicklung von Therapien sowie beim Umgang mit der Pflanze in der Landwirtschaft und im privaten Bereich unterstützen. Für die Erweiterung der Ragweed-Karte können Funde der Pflanze gemeldet werden. Ein rasches Mähen blühender oder heranwachsender Ragweed-Pflanzen schafft Abhilfe. Zum richtigen Zeitpunkt abgemäht kehren sie in derselben Saison nicht mehr wieder beziehungsweise kommen nicht zur Blüte – erst ein Jahr später wird es bei der sogenannten einjährigen Pflanze wieder akut.
Gegenmaßnahmen
Ansonsten sind folgende Maßnahmen ratsam: Die Pollenkonzentration geht bereits nach zehn Minuten auf etwa ein Prozent des Außenwertes zurück, wenn man sich in Innenräumen aufhält und die Fenster schließt. Pollenschutzgitter, Luftreiniger, Pollenfiltermasken, Pollenfilter fürs Auto unterstützen zusätzlich. Es gilt: Je mehr Luft man einatmet, desto mehr Pollen atmet man auch ein – besonders also unter Anstrengung. Sonnenbrille und Hut halten Pollen besser fern. Viel zu trinken hält die Schleimhäute feucht und macht sie weniger reizbar als trockene Schleimhäute.
Mehr Informationen: www.ragweedfinder.at
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