Erkältungssymptome können auch durch Allergien hervorgerufen werden – etwa auf Hausstaubmilben. Sie fühlen sich in Betten wohl.
Aktuell dreht sich alles um Corona. Erkältungssymptome können allerdings auch durch Allergien ausgelöst werden. Die Hausstaubmilben-Allergie hat gerade Hochsaison. Daran sollten besonders Betroffene in der Heizperiode achten, in der Staub aus allen Ecken hochgewirbelt wird, wenn Niesen, Schnupfen, verstopfter Nase und Atemnot auftritt.
Hausstaubmilben
Winzig kleine, achtbeinige, blinde Spinnentiere sind es, die vielen zu schaffen machen. „Es ist vor allem der Kot der für uns unsichtbaren Hausstaubmilben, der nach den Pollen auf Platz zwei der häufigsten Allergie-Auslöser steht“, erklärt HNO-Mediziner Peter Ostertag. „Die Hausstaubmilben-Allergie zeigt sich häufig durch schlechten Schlaf, unangenehmes Halskratzen und verstärkte Hustenanfälle.“ Die Symptome machen sich besonders nachts und morgens nach dem Aufwachen bemerkbar, da die Milbe Wärme, Dunkelheit und hohe Luftfeuchtigkeit in unseren Betten liebt.
Die lichtscheuen Tiere vermehren sich am stärksten von Mai bis Oktober. In diesem Zeitraum legen paarungsfreudige Weibchen zwei bis drei Eier pro Tag – bis zum Herbst tummeln sich rund zwei Millionen Milben in unseren Matratzen. Wird die Luft trockener, stirbt ein Großteil der Tiere ab. Die abgestorbenen Milben und ihre Kotbällchen zerfallen. Die dabei freigesetzten Allergene werden durch die Heizungsluft aufgewirbelt und gelangen auf die Schleimhäute der Augen und Nase und auf die Haut.
„Die erhöhte Sensibilität für Erkältungssymptome bietet uns die Chance, dass bislang tolerierte Allergie-Symptome beachtet und allergische Erkrankungen erkannt werden“, betont Ostertag. Jeder zweite Hausstaubmilben-Allergiker weiß nichts von seiner Allergie, etwa jeder vierte ist auch asthmakrank.
Behandlung
„Dauert ein Schnupfen mehrere Wochen an, dann bitte zum Arzt!“, rät Ostertag. Eine zielgerichtete Therapie kann die Lebensqualität wieder deutlich steigern. Prinzipiell gilt es, den Kontakt mit Hausstaub auf ein Minimum zu reduzieren. Zusätzlich helfen symptomlindernde Medikamente, die Beschwerden zu lindern. Eine weitere tragende Rolle spielt die allergen-spezifische Immuntherapie, die an der Ursache der Erkrankung ansetzt. „Durch die Verabreichung von standardisierten Allergen-Extrakten wird das Immunsystem wieder Schritt für Schritt an die Allergie-Auslöser gewöhnt“, erklärt Ostertag.
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