Haustiere unter Verdacht

von NEUES LAND

Wenn sich das Immunsystem ausgerechnet gegen „die besten Freunde des Menschen“ richtet: Rat und Tipps bei Allergien gegen Haustiere.

Wir sind eine tierliebende Nation: 22 Prozent der Bevölkerung leben mit einer Katze, 13 Prozent besitzen einen Hund. Etwa 1,8 Millionen Katzen leben in österreichischen Haus halten. Gefolgt von Hunden – rund 640.000 Menschen besitzen einen Hund – und einer halben Million  Nagetieren wie Meerschweinchen, Hamster oder Mäuse.

Zusammenleben

Das enge Zusammenleben mit Tieren bedeutet allerdings auch ein höheres Risiko, eine Allergie zu entwickeln. Neben der Hausstaubmilbe sind felltragende Tiere die zweithäufigsten Auslöser von Allergien in Innenräumen. Vor allem Katzenliebhaber sind betroffen. Ein Viertel aller Allergiker in Europa ist gegen Katze sensibilisiert – in Österreich sind es gut 30 Prozent – und bei weiteren fünf bis zehn Prozent kann eine Überempfindlichkeit gegen Hunde oder andere Tiere wie Meerschweinchen, Hamster oder Mäuse festgestellt werden.

Allergische Reaktionen

Meist wird von einer Tierhaarallergie gesprochen. Auslöser der allergischen Reaktionen sind aber nicht die Haare, sondern Proteine, die über Speichel, Schweiß, Urin und Talgdrüsen abgesondert werden. Als Symptome können unter anderem Niesattacken, eine rinnende Nase, juckende, gerötete Augen, Husten und Ausschlag auftreten. Tierische Allergene können gleichzeitig Asthma-Risikofaktoren sein.

Eine Allergie gegen Tiere ist schwer zu behandeln. Je nach Ausprägung können Beschwerden mithilfe von Antihistaminika, kortisonhältigen Nasensprays oder auch einer konsequenten Asthmatherapie gelindert werden. Wichtig ist es, ein möglichst allergenfreies Umfeld zu schaffen.

Ratgeber

Ein Ratgeber der IGAV – Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung, der in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI) herausgegeben wurde, beantwortet viele Fragen und gibt konkrete Tipps. „Er soll helfen, die Ursachen einer Allergie gegen diese tierischen Proteine zu verstehen und faktenbasiert Maßnahmen zu treffen, damit die familiäre Partnerschaft mit dem Haustier möglichst ungetrübt noch lange bestehen bleiben kann“, so ÖGAI-Präsidentin Erika Jensen-Jarolim.

Weniger Allergene im Wohnraum

  • Häufiges Reinigen des Bodens und der Tierpolster, Teppiche vermeiden, Möbel mit glatten Oberflächen bevorzugen.
  • Staubsauger mit HEPA-Filter verwenden. Staubwischen und -saugen nur mit Maske und Schutzbrille.
  • Schlaf- und Kinderzimmer müssen tierfreie Zonen bleiben.
  • Katzenkiste in möglichst wenig frequentierten Räumen oder auf dem Balkon unterbringen.
  • Nach jedem Kontakt die Kleidung waschen, Hände sowieso.
  • Kleidung außerhalb des Schlafzimmers ablegen.

 

Beitragsfoto: Tatyana Gladskih – stock.adobe.com

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