Wer auf Frühblüher allergisch reagiert, muss in den nächsten Wochen mit Beschwerden rechnen und sollte aufgrund der bevorstehenden Pollensaison vorsorgen.
Kältebedingt startet die Pollensaison heuer später als im Vorjahr. Doch jetzt geht’s Schlag auf Schlag: Anfang Februar blüht die Hasel, gefolgt von der Erle. „In östlichen und südöstlichen sowie meist in städtischen Teilen des Landes haben Haselnusssträucher ihre Blühbereitschaft erreicht und setzen erste Pollen frei“, informiert Markus Berger, HNO-Assistenzarzt und Leiter des Österreichischen Polleninformationsdienstes. Auf die Hasel folgt die Erle und auch Eiben sowie Zypressengewächse bereiten sich langsam auf die Freisetzung von Pollen vor.
Belastungswelle
„Wir erwarten zwar keine außergewöhnliche Belastungswelle. Jedoch reagieren Allergiker speziell am Anfang der Saison besonders empfindlich auch auf geringe Mengen an Allergen in der Luft“, so Berger. Die Purpur-Erle hat sibirische Gene, ist dadurch winterresistent und widerstandsfähig und blüht bereits Wochen vor der heimischen Erle. Dieser Baum wird immer mehr in Städten gepflanzt, seine Pollen sind hochallergen. Die Verbreitung der Purpur-Erle verkürzt die pollenfreie Zeit auf nur noch zwei Monate im Jahr. Berger: „Bis dato ist die Saison sehr moderat verlaufen.“ Doch Achtung: „Die heimischen Erlen haben gut gefüllte Kätzchen. Bei schlagartiger Erwärmung wird es zu starken Belastungen durch Hasel und in Folge Erlen kommen.“
Allergische Reaktion
„Heuschnupfen“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die medizinische Diagnose „allergische Rhinitis“ und meint die allergische Reaktion, die durch Kontakt mit Pollen hervorgerufen wird. Die Beschwerden: eine rinnende oder verstopfte Nase, Augenjucken und Niesen. Das Ausmaß einer unbehandelten allergischen Rhinitis ist deutlich größer, als es auf den ersten Blick erscheint. Denn die allergische Reaktion kann sich von den oberen Atemwegen in Richtung Lunge ausweiten und Asthma auslösen. „Menschen, die auf Frühblüher reagieren, sollten rasch einen allergologisch versierten Facharzt für Haut-, HNO-, Lungen- oder Kinderkrankheiten aufsuchen, um geschützt in die Saison zu starten“, empfiehlt der Mediziner. Dazu gilt es, den Kontakt zu den Allergieauslösern möglichst zu meiden. Das gelingt durch die Services des Polleninformationsdienstes.
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