Gehen wirkt

von NEUES LAND

Zu viel Sitzen ist ungesund, es braucht Pausen für Bewegung. Laut einer neuen Studie ideal: fünf Minuten Gehen jede halbe Stunde.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass schon kleine, auf den Tag verteilte Geheinheiten das Risiko für Herzerkrankungen und andere chronische Krankheiten deutlich reduzieren können“, sagt Keith Diaz, Hauptautor einer aktuellen US-Studie. Das Team um den Sportphysiologen an der Columbia University in New York hat dafür im Labor fünf Testgruppen von Erwachsenen miteinander verglichen.

Sie alle wurden angewiesen, acht Stunden auf einem ergonomischen Stuhl zu sitzen und Tätigkeiten mit Computer und Handy zu verrichten und unterschieden sich einzig in ihrem Aktivitätsverhalten: Gruppe 1 musste jede halbe Stunde aufstehen und eine Minute lang herumgehen, Gruppe 2 jede Stunde eine Minute, Gruppe 3 jede halbe Stunde fünf Minuten, Gruppe 4 jede Stunde fünf Minuten und Gruppe 5 machte gar keine Bewegung.

Ergebnis

In regelmäßigen Abständen wurden vom Team um Diaz Blutdruck und Blutzucker überprüft – zwei wichtige Werte für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Nur bei einer Gruppe waren sie deutlich verringert: bei jener, die alle halben Stunden aufstand und fünf Minuten herumging. Nach einer größeren Mahlzeit verringerten sich die Blutzuckerspitzen in dieser Gruppe im Vergleich zur Gruppe ohne Bewegung um 58 Prozent.

Blutdruck

Eine Minute Gehen nach einer halben Stunde Sitzen wirkte sich leicht positiv auf die Blutzuckerwerte aus, während das bei Bewegung nach jeder Stunde Sitzen nicht der Fall war. Dafür verringerte jede Art des Flanierens den Blutdruck um vier bis fünf mmHG – der Druckeinheit für Blutdruckangaben. „Das ist ähnlich wie eine Verbesserung, die man von täglichem Training nach sechs Monaten erwarten würde“, so Diaz.

Bewegung

Regelmäßiges Herumgehen wirkt sich laut der Studie tendenziell auch positiv auf die Stimmung aus und verringert die Müdigkeit. Damit ist es ein besonders gutes Argument, um bei sitzenden Tätigkeiten immer wieder einmal aufzustehen. „Denn die Menschen wiederholen eher Verhaltensweisen, die ihnen ein gutes Gefühl geben“, betont der Wissenschafter. In einem nächsten Schritt möchte er noch mehr unterschiedliche Aktivitätsmuster untersuchen.

Beitragsfoto: piti – stock.adobe.com

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