Die Aktion „Movember“ rückt Männergesundheit und den Fokus. Männer ab 50 Jahren sollten zur Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung gehen.
Mit der Aktion „Movember“ will die Movember Foundation weltweit das Bewusstsein für Prostatakrebs und andere „männliche“ Gesundheitsthemen erhöhen. „Prostatakrebs ist eine bösartige Veränderung von Drüsenzellen in der Prostata. Diese kleine Drüse bei Männern befindet sich unterhalb der Harnblase und ist Teil des Fortpflanzungssystems – sie produziert einen Teil der Samenflüssigkeit. Wenn sich hier Zellen unkontrolliert vermehren, kann ein Karzinom entstehen“, sagt Conrad Leitsmann von der Grazer Universitätsklinik für Urologie. Prostatakrebs ist die häufigste solide Krebserkrankung bei Männern in der westlichen Welt und tritt vorwiegend im höheren Lebensalter auf.
Vorsorgeuntersuchung
Männer ohne besondere Risikofaktoren sollten ab 50 Jahren zur Vorsorge. Anhand des PSA-Werts wird das weitere Intervall für Kontrollen festgelegt. Für Männer mit erhöhtem Risiko, etwa bei familiärer Vorbelastung, wird ab 45 Jahren eine Vorsorgeuntersuchung empfohlen. „Eine gesunde Lebensweise spielt eine wichtige Rolle, um das Risiko für Prostatakrebs zu senken“, sagt Conrad Leitsmann von der Grazer Universitätsklinik für Urologie, „zwar gibt es kein spezielles ,Superfood’ oder eine bestimmte Sportart, die vor dieser Krebsart schützt, doch gesunde Ernährung und Bewegung unterstützen nachweislich die Gesundheit und senken das Krebsrisiko.“
Diagnostik und Therapie
An der Med Uni Graz wird kontinuierlich an innovativen Ansätzen zu Diagnostik und Therapie gearbeitet. Ein Schwerpunkt liegt auf der Fusionsbiopsie. „Dies ermöglicht eine präzisere Diagnose und erhöht die Sicherheit für die Patienten. Auch kann man das MRT nutzen, um unnötige Biopsien zu vermeiden“, so Leitsmann. Darüber hinaus wird analysiert, wie Patienten Therapien wahrnehmen und welche spezifischen Bedürfnisse sie haben. Eine eigene Professur für urologische Versorgungsforschung wurde eingerichtet.
Das Behandlungsspektrum reicht von aktiver Überwachung und engmaschigen Kontrollen bei Tumoren mit einem niedrigen Risikoprofil bis hin zu operativen Eingriffen oder Bestrahlung bei aggressiveren Formen. In Zukunft werden auch genetische Tests eine noch gezieltere Behandlungsentscheidung ermöglichen und so die Versorgungsqualität weiter verbessern, so Leitsmann.
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