Experten raten zur Vorsicht bei der Wiederaufbereitung von FFP-Masken. Auch bei Fasern und Filter gibt es Unterschiede.
Mit der Corona-Pandemie kehrten Atemschutzmasken in unseren Alltag ein. In Arztpraxen, Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sind FFP2-Masken nach wie vor Pflicht. Um sich und andere zu schützen, greifen Menschen auch außerhalb dieser Einrichtungen immer wieder freiwillig zur Maske. „FFP2-Masken sind nachgewiesen sehr wirksam und daher wichtige Mittel zum Schutz vor Ansteckungen mit Corona-Viren und anderen Krankheitserregern, die über Tröpfchen in unsere Atemwege gelangen, wie etwa Grippeviren“, sagt Hans-Peter Hutter, Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie.
Eine Umfrage zeigt, dass jeder vierte Österreicher aus ökonomischen oder ökologischen Gründen Masken schon einmal gewaschen, desinfiziert oder erhitzt hat, um sie länger tragen zu können. Experten raten zur Vorsicht, denn jede Beanspruchung kann den Filter beschädigen und damit den Schutz beeinträchtigen.
Nanofaser
„Nanofaser-Filter zählen meiner Kenntnis nach zu den innovativsten Technologien“, so Hutter. Die Fasern sind besonders dünn, der Filter hat eine feinere Struktur. „Gerade bei längerer Tragedauer, zum Beispiel während der Arbeitszeit, sind auch Tragekomfort und Atmungsaktivität wichtig. Wird das Tragen als einschränkend und unangenehm empfunden, werden Masken nicht mehr ordnungsgemäß aufgesetzt“, so Hutter.
Fast alle FFP-Masken sind Einmalprodukte. Sie sollten nach jeder Verwendung – gemeint ist ein Arbeitstag mit acht Stunden – entsorgt werden. Eine Desinfektion ist bei Nanofaser-Filtern unter Umständen möglich, herkömmliche Masken erfüllen aber bereits nach der ersten Reinigung nur noch knapp den FFP1-Standard. Ein Erhitzen macht erst ab 80 Grad Celsius Sinn. Höhere Temperaturen lassen Material und Filterleistung schmelzen. Eventuell kann man Masken zehn Minuten in einem hitzebeständigen Gefrier- und Kochbeutel auskochen. Formstabile Masken eignen sich hierfür jedoch nicht. Tests zeigen, dass das Waschen von FFP2-Masken die Funktionsfähigkeit erheblich senkt.
Hutters Fazit: „Eine sinnvolle Wiederaufbereitung von FFP-Masken ist auch ein Beitrag zum Umweltschutz. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass die Schutzfunktion sicher erhalten bleibt und der Energie-Verbrauch den Umweltgedanken nicht sabotiert“.
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