Simone Schmiedtbauer ist bei ihrer Arbeit im Europäischen Parlament auch eine leidenschaftliche Vertreterin der Waldbauern.
Bioökonomie und nachhaltige Waldbewirtschaftung sind wesentliche Bestandteile der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. Diese Tatsache muss im Green Deal viel stärker berücksichtigt werden. Sie muss auch im Wiederaufbauprogramm für Europa Niederschlag finden. Das betonte MEP Simone Schmiedtbauer bei der Videotagung des Agrarausschusses mit EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans.
Schmiedtbauer sagte: „Wenn wir Forstwirte die dringend notwendige Unterstützung erhalten, stehen wir bereit. Dann können wir gemeinsam und partnerschaftlich den nachhaltigen Weg der erneuerbaren Energien zu gehen. Ohne substanzielle Unterstützung kann die Forstwirtschaft ihren Beitrag zum Klimaschutz nicht leisten.“ Denn eine funktionierende, nachhaltige Forstwirtschaft ist wirtschaftlich derzeit de facto nicht möglich. Windwürfe, Schneebrüche, Borkenkäfer, massive Trockenheit, Waldbrände und die Coronakrise sorgen für eine existenzielle Bedrohung für viele Forstwirte.
Schmiedtbauer weiter: „Deswegen darf der Forstsektor auch nicht allein gelassen werden. Er muss umfassend vom geplanten Wiederaufbauprogramm für Europa mitgetragen werden. Ich wiederhole meine Forderungen, bis die EU-Kommission dem Forstsektor Gehör schenkt. Wir brauchen finanzielle Anreize zum Beispiel in Form eines Solidaritätsfonds für die Abschwächung der Klimawandel-Folgeschäden mehr denn je. Und wir brauchen eine Holzbau-Offensive!“
Vorsichtig optimistisch
Für die Steirerin ist klar: „Wenn die EU-Kommission mit uns zusammenarbeiten will, können wir einen wertvollen Beitrag für ein klimaneutrales Europa leisten.“ Sie zeigt sich vorsichtig optimistisch. Sie begründet das damit, dass die EU-Kommission bei der Unterstützung der Landwirtschaft in der Coronakrise inzwischen die richtigen Akzente setzt. Außerdem hat Timmermans auf ihre Anfrage bestätigt hat, dass es ein Gleichgewicht zwischen den wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten der Wälder braucht. Jedoch betont Schmiedtbauer : „Hier werde ich in den kommenden Wochen und Monaten ein wachsames Auge auf die Entwicklungen haben.“
Weitere Themen
Schmiedtbauer ist auch erste Vizepräsidentin der Intergruppe „Biodiversität, Jagd & ländlicher Raum“. Vor allem sieht sie es hier als ihre Aufgabe, die Diskussion zu Querschnittsthemen für den ländlichen Raum voranzutreiben. Dazu zählen für sie die Problematik der Rückkehr von Wölfen in unsere Kulturlandschaft und der Schutz vor einer weiteren Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest. Weiters ist das auch eine praxistaugliche und umweltfreundliche gemeinsame Agrarpolitik. Bei der Vorstandssitzung der Intergruppe „Biodiversität, Jagd & ländlicher Raum“ hat man diese Prioritäten auch für den Jahresarbeitsplan 2020 bestätigt.
Beitragsfoto: Zwatz