Diabetes: Warnsignale ernst nehmen

von NEUES LAND

Prädiabetes wird noch zu selten diagnostiziert. Wird die Vorstufe rechtzeitig erkannt, lässt sich eine chronische Diabetes-Erkrankung verhindern.

Der Weltdiabetestag am 14. November hat Diabetes einmal mehr in den Fokus gerückt. Die Erkrankung an Diabetes Typ 2, von dem 90 Prozent aller Fälle betroffen sind, beginnt nicht erst mit der Diagnose. Warnsignalen wie gestörten Berührungsempfindungen oder Kribbeln wird noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Vom sogenannten Prädiabetes sind rund fünf bis sechs Prozent der heimischen Bevölkerung betroffen. Häufiger ist diese Vorstufe bei Personen mit dem metabolischem Syndrom zu finden – einem Risikocluster aus Übergewicht, erhöhten Blutfetten und Bluthochdruck. Prädiabetes wird allerdings noch selten erkannt.

Früherkennung

Eine frühe Diagnose kann den Gesundheitszustand deutlich verbessern und eine Diabeteserkrankung mit schweren Folgen wie Augenschäden, Niereninsuffizienz, einer Verengung der Herzkrankgefäße durch Atherosklerose, Schlaganfällen, der sogenannten Schaufensterkrankheit, dem diabetischen Fuß und Nervenschädigungen verhindern. Die aktuelle Studienlage zeigt, dass Prädiabetes durch körperliche Bewegung, Gewichtsreduktion und Medikamente – Therapien, die das Ansprechen auf das körpereigene Insulin erhöhen – wesentlich verbessert werden kann.

Studie

Im Rahmen der Covid-19-Pandemie wurde schon früh erkannt, dass häufig Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrankheiten oder Diabetes mellitus bei Menschen mit schweren Covid-19-Verläufen vorliegen. Unklar ist noch, ob die Immunreaktion auf eine Covid-19-Impfung bei Menschen mit Diabetes eingeschränkt ist und ob die Impfung einen Einfluss auf den Blutzucker selbst hat. Dies wird im Rahmen einer Studie an der Med Uni Graz von Harald Sourij aktuell untersucht. „Ein weiteres Ziel ist es auch, Daten zu Menschen mit undiagnostiziertem Diabetes und Prädiabetes zu erfassen, indem auch Daten von Personen über 50 Jahren, die zu einer Vorsorgeuntersuchung kommen, erhoben werden. Insgesamt umfasst die Studie 2.500 Personen und soll 2022 abgeschlossen werden“, so Harald Sourij von der Universitätsklinik für Innere Medizin.

 

Beitragsfoto: fovito – stock.adobe.com

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