Mehr als 10.000 Menschen verletzen sich jährlich in den Bergen. Diese Bergwanderunfälle zählen zu den teuersten Sportunfällen Österreichs.
Mit rund 638 Millionen Euro pro Saison gehören Unfälle beim Sommer-Bergsport in Österreich zu den teuersten Sportunfällen. Trotz einer durch Covid-19 bedingten Veränderung des Bergsporttourismus rechnet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) in der heurigen Saison mit einer ähnlichen Größenordnung an Folgekosten. Der Grund: Verstärkt zieht es Österreicherinnen und Österreicher in die Berge, darunter auch immer mehr ungeübte.
Wie eine aktuelle Studie des KFV zeigt, verursacht ein verunfallter Sommer-Bergsportler durchschnittlich 30.200 Euro an Unfallfolgekosten, während der Durchschnitt aller Sportarten bei rund 19.900 Euro liegt. Mehr als 10.000 Personen verletzten sich von Mai bis September 2019 bei Wander-, Kletter- oder Mountainbike-Unfällen so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. 50 Personen verunfallten tödlich, mit Bergsporttouristen aus dem Ausland waren es 105 tödlich Verunfallte.
Mit einer ähnlichen, wenn nicht sogar höheren Anzahl an Verletzten muss trotz Covid-19 bedingter Veränderungen im Bergsporttourismus auch in diesem Sommer gerechnet werden, konstatiert man beim KFV. „In Summe nehmen Unfallfolgekosten durch Sommerbergsport in Österreich neben Ski-, Rad- und Fußballunfällen Platz vier der teuersten Sportunfälle ein“, erklärt Präventionsexpertin und KFV-Sprecherin Johanna Trauner-Karner.
Breitensport
Einerseits erklären sich die hohen Kosten dadurch, dass Bergwandern in Österreich ein Breitensport ist. Über drei Millionen Österreicher führen ihn zumindest gelegentlich aus; daneben gibt es noch rund 600.000 Mountainbiker und über 300.000 Kletterer. Andererseits führen schwere und tödliche Verletzungen bei Kletter-, Mountainbike- aber auch Bergwanderunfällen zu hohen Leistungspotenzialverlusten. „Beim Bergwandern gilt es, durch richtige Einschätzung der eigenen Fitness besonders die Unfallursache Herz-Kreislauf-Versagen zu vermeiden, die im Mittel der letzten zehn Jahre für 37 Prozent der Bergwanderunfälle mit tödlichem Ausgang verantwortlich war.“
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