Dieser Tage ging die sportliche Initiative „Alexa läuft“ in die zweite Runde. Bevor Bauernbundmitarbeiterin Alexandra Huber den SteirerKren Sonnwendlauf in Feldbach in Angriff nahm, besuchte sie den Direktvermarktungsbetrieb Milchhof Wurzinger in Fehring und bat Hofübernehmer Ewald Wurzinger zum Interview.
Alexa: Ewald, wir befinden uns hier auf deinem Betrieb, den du von deinen Eltern übernehmen wirst. Dieser hat schon eine lange Tradition.
Wurzinger: Ja genau, der Betrieb existiert seit 1792 und ich darf als einziger Sohn von vier Geschwistern den Hof von meinen Eltern übernehmen. Das war von vornherein klar und nach Ausflügen in die journalistische Welt freue ich mich auch sehr das zu tun.
Alexa: Welche Produkte stellt ihr her und wie war die Entwicklung des Hofes?
Wurzinger: Seit 1996 vermarkten wir das Produkt Milch in veredelter Form. Wir begannen mit Schulmilch und entwickelten uns und unsere Produktpalette ständig weiter. Nun reicht sie angefangen von Rohmilch über 40 verschiedene Joghurtsorten, von A wie Apfel Zimt bis Z wie Zwetschke, Butter, Topfen bis hin zu 16 Käsesorten wie Hart- und Schnittkäse. Zusätzlich produzieren wir auch noch Aufstriche. Wir beliefern mit unseren Produkten die Firmen Billa, Merkur und Spar sowie die Lagerhäuser in Weiz, Feldbach, Radkersdburg und Leibnitz. Aber auch den direkten Draht zu den Konsumenten pflegen wir weiterhin in unserem Hof-Laden, der täglich außer Sonntag geöffnet hat, und freitags und samstags auf den Bauernmärkten in Fehring, Feldbach und Bad Gleichenberg.
Alexa: Das ist aber noch nicht alles, das „kuhlste“ kommt jetzt noch. Ihr habt mit Kuh4you ein ganz interessantes Projekt ins Leben gerufen. Worum handelt sich hier genau?
Wurzinger: Im Jahr 2015 hatten wir die Idee unsere 85 Kühe zu vermieten, das heißt folgendes: Der Kunde übernimmt für ein Jahr eine Kuh-Patenschaft, Kostenpunkt 150 Euro, und erhält dafür vier Mal im Jahr Lieferungen von Milch- und Käseprodukte seiner „eigenen“ Kuh. Außerdem kann er jederzeit mittels Webcam nachsehen, was seine Kuh macht, und sie auch persönlich am Hof besuchen kommen.
Alexa: Und wie wird diese Aktion angenommen?
Wurzinger: Wir haben derzeit 80 Kühe vermietet und damit den Nagel wohl auf den Kopf getroffen. Die Kunden kommen eher aus dem urbanen Bereich, was aber gut ist, denn so bringen wir Landwirte den Städtern die Landwirtschaft und die landwirtschaftliche Produktion näher und sie sehen, welche Vorteile regionale Produkte mit sich bringen. Wir sind richtig stolz darauf, dass durch unsere Aktion die Begeisterung der Menschen für Kühe und Milchprodukte wächst und es gibt sogar schon Schulkinder, die deshalb wieder Milch trinken.
Alexa: Gratuliere zu dieser großartigen Idee! Welcher Städter kann schon sagen, er hat seine „eigene“ Kuh. Meine Kinder waren ganz begeistert, als ich ihnen von diesem Projekt erzählt habe und wollten natürlich auch gleich eine Kuhpatenschaft übernehmen!
Wurzinger: Das dachte ich mir schon und deshalb wäre es mir eine große Freude dir bzw. euch für ein Jahr lang eine Kuhpatenschaft zu schenken. Und wie es der Zufall so will, haben wir sogar eine „Alexa“, die euch nun ein Jahr lang mit ihren Produkten versorgen wird.
Alexa: Wow, herzlichen Dank, das wäre natürlich großartig und wir würden uns riesig darüber freuen! Vor allem wenn die Kuh Alexa heißt, das ist dann ja quasi Vorbestimmung! Danke dir Ewald für die Gastfreundschaft und für die Zeit, die du dir genommen hast, um mir euren Betrieb zu zeigen. Viel Erfolg weiterhin und auf weitere innovative Ideen freuen wir uns schon!