Die Bäuerinnenorganisation feierte ihr 70-jähriges Bestehen. Viktoria Brandner ist die sechste Landesbäuerin in der Geschichte der größten steirischen Frauenorganisation.
Die Jubiläumsveranstaltung anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens hatte die steirische Bäuerinnenorganisation als „Lange Nacht der Bäuerinnen“ tituliert. Tatsächlich quoll das Programm mit vielen Höhepunkten – diese reichten vom Gewinnspiel und dem Kabarett der niederösterreichischen Bäuerinnengruppe „Die Miststücke“ über das Büffet bis hin zur Cocktailbar – fast über. Der über drei Stunden dauernde Festakt begann mit einem filmischen Rückblick auf die wichtigsten Stationen der Bäuerinnenorganisation, die mit 30.000 Mitgliedern die größte Frauenorganisation in der Steiermark ist.
Kaltenegger und Stangl
Unter der ersten Landesbäuerin Emma Kaltenegger (1955-1976) gab es die schon Anfang der 1960er-Jahre Bäuerinnenwahlen. Unter Maria Stangl (1976-1991) wurden das Wochen- und Karenzgeld eingeführt. Grete Pirchegger (1991-2001) erinnerte an die Bäuerinnenpension und das Pflegegeld, Katharina Zechner (2001-2011) an die gesetzliche Verankerung des Bäuerinnenbeirats im Landwirtschaftskammergesetz. Landesbäuerin Auguste Maier (2011-2021) setzte auf verschiedene Lebensmittel-Kampagnen und die partnerschaftliche Interessensvertretung. Für die jetzige Landesbäuerin Viktoria Brandner sind die soziale Absicherung der Landwirtinnen, die Lebensqualität am Bauernhof und die Mitarbeit von mehr Bäuerinnen in den verschiedenen agrarischen Gremien und Organisationen ein Herzensanliegen.
Schulfach „Ernährung und Konsumbildung“
Beim Festakt vor rund 550 Bäuerinnen aus der ganzen Steiermark bekräftigte sie auch die langjährige Forderung nach Einführung des Fachs „Ernährung und Konsumbildung“ in den Schulunterricht der 10- bis 14-Jährigen. „Damit Kinder später wissen, dass die Milch von der Kuh kommt und nicht im Supermarkt abgepackt wird, müssen wir dort ansetzen, wo wir noch etwas bewegen können“, so Brandner.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom ermutigte die Frauen zur Übernahme von Funktionen, wenn sie gefragt werden. Glückwünsche für die jubilierende Bäuerinnenorganisation kamen von Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger, Landesrätin Simone Schmiedtbauer, LK-Präsident Andreas Steinegger und Vizepräsidentin Maria Pein.
Zwölf Bezirksbäuerinnen

Zum Abschluss des Festaktes begeisterten die Bezirksbäuerinnen mit einem von Willi Gabalier einstudierten Tanz.
Aktuell gibt es in der Steiermark 255 Gemeindebäuerinnen mit 568 Stellvertreterinnen. Die Bezirksbäuerinnen sind Elisabeth Hörmann (Bruck-Mürzzuschlag), Angelika Wechtitsch (Deutschlandsberg), Andrea Simperl (Graz-Umgebung), Michaela Mauerhofer (Hartberg-Fürstenfeld), Daniela Posch (Leibnitz), Johanna Hafellner (Leoben), Viktoria Brandner (Liezen), Erika Güttersberger (Murau), Marianne Gruber (Murtal), Maria Matzhold (Südoststeiermark), Anita Suppanschitz (Voitsberg) und Ursula Reiter (Weiz). Und diese zwölf Frauen begeisterten zum Abschluss des Festaktes mit einem von Willi Gabalier einstudierten Tanz.
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