Raiffeisen-Idee „am Puls der Zeit“

von NEUES LAND

Die Vielfalt und Modernität der steirischen Raiffeisen-Genossenschaften stand im Mittelpunkt des diesjährigen Verbandstages des Raiffeisenverbandes Steiermark in Raaba-Grambach.

Mehr als 300 Gäste, darunter viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft wie Ex-Vizekanzler Josef Riegler, Landtagsabgeordneter Hubert Lang und RLB-Chef Martin Schaller kamen am zum diesjährigen Verbandstag nach Raaba-Grambach, zu dem Verbandsobmann Franz Titschenbacher eingeladen hatte. Die Veranstaltung stand heuer unter dem Motto „Am Puls der Zeit“, um neben der langen Tradition und Historie der Raiffeisen-Idee in der Steiermark zahlreiche Herausforderungen, bei denen die vielen Genossenschaften im Bundesland eine zeitgemäße Antwort im Sinne der Kunden und Mitglieder geben, zu beleuchten. Die Vielfalt und Modernität der knapp 300 genossenschaftlich organisierten Betriebe in der Steiermark wurde auch in einem Film, bei dem die Zukunftsthemen Schüler- und Energiegenossenschaften eine große Rolle spielten, demonstriert.

Weiterentwicklung

„Raiffeisen hat es durch Jahrzehnte hinweg immer wieder gelebt und gezeigt, dass Stimmungsbilder und Bewegungen in unserer Gesellschaft zu Chancen und Möglichkeiten werden, die Weiterentwicklung bedeuten. Sie zeugen immer wieder davon, dass die Raiffeisen-Familie am Puls der Zeit ist“, so Verbandsobmann Franz Titschenbacher. Für Titschenbacher sind die genossenschaftlichen Grundwerte Regionalität, Solidarität und Eigenverantwortung zeitlos gültig und der Auftrag, sich stets mitgestaltend zu positionieren und weiterzuentwickeln: „Die Raiffeisen-Idee hat Tradition und Zukunft.“

Als verlässlichen Eckpfeiler des Genossenschaftswesens nannte Verbandsdirektor Peter Weissl die Genossenschaftsrevision: „Sie ist Garant für das fundamentale Vertrauen in die steirischen Genossenschaften.“ Weissl betonte auch die große Chance, die Gründung von Energiegenossenschaften künftig bieten wird, um einen nachhaltigen Beitrag zu mehr Energieunabhängigkeit leisten zu können. Dafür sei man als Genossenschaftsrevisionsverband gerüstet und bereit tatkräftig mitzuhelfen, wenn gerade die Gemeinden und deren Bürgermeister nach Lösungen in diesem Bereich suchen.

Zukunftspotenzial

Einen langfristig mehr als zuversichtlichen Blick auf die Zukunft zeichnete der renommierte Trendforscher Tristan Horx: „Die Kinder von heute, die ‚Generation Alpha‘, wird eine sehr hohe Lebenserwartung haben, länger gesund bleiben und den höchsten Bildungsstandard aufweisen. Sie wird auch vom wirtschaftlichen Aufschwung profitieren und die künstliche Intelligenz als selbstverständliche Normalität in ihr Leben integrieren.“ Für die heutigen Jugendlichen, die „Generation Z“ sei der Ausblick aber deutlich pessimistischer. Vor allem die finanzielle Lage stelle sie sehr unzufrieden. „Daher braucht es neue Gedanken und Wege, wie die Jugend zu mehr Geld käme, um sich frühzeitig etwas aufbauen zu können“, so der Trendforscher.

Horx berichtete auch von einem gesellschaftlichen Wandel innerhalb der Altersgruppen: „Die Generation Z denkt wieder zunehmend konservativer. Gerade die Werte Gemeinschaft, Sicherheit, Leistungsbewusstsein, Ökologie und Regionalität werden von der jungen Generation ganz besonders geschätzt.“ Dies decke sich stark mit den Grundwerten von Genossenschaften und biete daher viel Potenzial, so der Trendforscher. Auch das Leben am Land und der Bezug zur Region würden mehr Bedeutung gewinnen, da viele die Vorzüge in den letzten Jahren erkannt hätten, meinte Horx.

Die verschiedenen Sparten

Als stets verlässlicher Partner der steirischen Wirtschaft haben sich im Bankensektor die inzwischen 45 selbständigen Raiffeisenbanken im Verbund mit der Raiffeisen-Landesbank Steiermark erwiesen. Mit abermals beachtlichen Steigerungen bei den Ersteinlagen auf 16,5 Milliarden Euro und bei den Ausleihungen auf 14,3 Milliarden Euro sind die steirischen Raiffeisen-Primärbanken bei einer Gesamtbilanzsumme von 20,5 Milliarden Euro weiterhin führend in Geldangelegenheiten. Der Lagerhausbereich konnte nach den satten Umsatzsteigerungen im Vorjahr abermals stark zulegen und mit einem Zuwachs von 20,4 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro erstmals die Milliarden-Marke knacken. Die hohen Umsatzzuwächse waren in einzelnen Sparten auf merkliche Preisanstiege zurückzuführen.

Die Molkereisparte wurde im Jahr 2022 mit 556.000 Tonnen Rohmilch beliefert. Während die Anliefermenge um 3,1 Prozent anstieg, reduzierte sich die Anzahl der Milchlieferanten im Geschäftsjahr 2022 um etwas mehr als drei Prozent auf 3631. Damit setzte sich der seit Jahren beobachtbare Trend in der Landwirtschaft im Vorjahr kontinuierlich fort.

Einen Gesamtumsatz von 22,7 Millionen Euro erwirtschafteten die 78 Biowärme- und Hackschnitzelbetriebe und versorgten dabei mehr als 5600 Kunden mit natürlicher Wärme.

Beitragsfoto: Raiffeisenverband Steiermark/Krug

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