Absolute Fehlinterpretation. Die Behauptung von Markus Amann Steiermark, Akademie der Wissenschaften, gegenüber ORF Radio Steiermark, wonach die Landwirtschaft für einen erheblichen Anteil des Feinstaubes in den Ballungsräumen verantwortlich sei, weist die steirische Landwirtschaftskammer auf das Schärfste zurück. Die Behauptungen von Amann sind eine absolute Fehlinterpretation und somit völlig aus der Luft gegriffen.
Amann packt das Feinstaubproblem nicht bei den Hörnern: Statt den Ausstoß von Schwefel und Stickoxiden durch den Verkehr und alte Feuerungsanlagen verringern zu wollen, nimmt er die Schwefel- und Stickstoffemissionen kritiklos hin. Falsch ist ferner, dass 30 bis 40 Prozent des Feinstaubes durch Ammoniak entstünden. Eine hoch anerkannte Schweizer Studie bestätigt nämlich, dass bei einer Gesamtammoniak-Reduktion von 50 Prozent nur drei bis maximal zehn Prozent des Feinstaubes verringert wird. Ammoniak entsteht durch natürliche Abbauprozesse organischer Masse. Amann vermittelt ferner den Eindruck, dass Ammoniak nur durch Güllegruben und Gülleausbringung entstünde. Tatsache ist aber, dass Ammoniak durch natürliche Abbauprozesse von organischer Masse wie beispielsweise der Verrottung von Pflanzen, etc. – Beispiel: Komposthaufen im Garten – entsteht.
Bauern sind bei Ammoniakreduktion gut unterwegs:
- In den steirischen Luftsanierungsgebieten ist die Abdeckung von Güllelagern gesetzlich vorgeschrieben und ohnehin umgesetzt.
- Die bodennahe Ausbringung von Gülle erfolgt in einem ständig steigenden Ausmaß und wird von der Landwirtschaftskammer weiter forciert.
Heizen: Alte Heizanlagen für Feinstaubausstoß verantwortlich. Hinsichtlich Heizen mit Holz stellt die Landwirtschaftskammer klar, dass Feinstaub beim Heizen nur durch alte Heizanlagen entsteht. Moderne Biomassefeuerungen haben um bis zu 95 Prozent weniger Feinstaubausstoß, das bestätigt auch die Technische Universität Graz in zahlreichen Studien.
Landwirtschaftskammer fordert Investitionsprogramm für Kesseltausch. Um den Feinstaubausstoß durch alte Heizanlagen weiter konsequent zu verringern, verlangt die Landwirtschaftskammer, dass veraltete Heizanlagen durch moderne Scheitholz-, Hackgut- und Pelletsanlagen ersetzt werden. Bestehende Förderprogramme von Bund und Ländern müssen, so die Forderung der Landwirtschaftskammer, für eine Kesseltauschaktion stark ausgeweitet werden.
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