22,4 Hektar (entspricht der durchschnittlichen Größe eines Bauernhofes) an wertvoller landwirtschaftlicher Nutzfläche gehen Tag für Tag in Österreich irreversibel verloren. In den letzten 60 Jahren wurden rund 300.000 ha Böden versiegelt (entspricht mehr als der Größe der Ackerfläche Oberösterreichs). Das Thema Bodenverbauung ist aktueller denn je, denn mit der rasch wachsenden Weltbevölkerung geht ein stark wachsender Lebensmittelbedarf einher. Diesen Bedarf kann man nur mit ausreichend vorhandenen Produktionsflächen decken.
„Jungbauern wollen Aufklärungsarbeit leisten“
Stefan Kast, Bundesobmann der Österreichischen Jungbauernschaft – Bauernbund Jugend, die über 45.000 junge Landwirte bundesweit vertritt, berichtet über die Beweggründe der Erarbeitung und Produktion dieser Broschüre: „Für die jungen Landwirte ist diese Problematik sehr brisant. Viele wollen die Flächenausstattung ihres Betriebs vergrößern und brauchen dazu mehr Flächen. Sie wollen mehr Lebensmittel produzieren,
können das aber nicht, weil ihnen die Ackerflächen fehlen.“ Er meint, dass es von „unabdingbarer Bedeutung sei, dass man in der breiten Bevölkerung intensive Aufklärungsarbeit leistet, man muss den Leuten klar machen, wie sensibel dieses Thema ist,“ so Kast weiter.
Hagelversicherung: Bodenverbrauch beschleunigt Erderwärmung und gefährdet Lebensmittelversorgung
Boden ist ein bedeutender CO2- und Wasserspeicher. Jede Versiegelung dieses wertvollen natürlichen Regulators bedeutet, dass in Zukunft bei vermehrt auftretenden Starkniederschlägen weniger Wasser aufgenommen werden kann und dadurch die Schäden bei Überschwemmungen steigen. Zudem bedeutet der Verlust von wertvollem CO2- Speicher eine zusätzliche Beschleunigung des Klimawandels, das heißt der Erderwärmung. Dadurch wächst wiederum die Gefahr von noch mehr Wetterextremereignissen wie Dürre etc. Diese Fehlentwicklung muss durch eine deutliche Reduktion des Bodenverbrauchs unterbrochen werden. „Nicht nur die weitere Zunahme von Wetterextremereignissen gefährdet unsere Lebensmittelversorgung, sondern auch der tägliche Verlust von Land durch Verbauung. Wenn wir daher jetzt nicht handeln, gibt es hochgerechnet in 200 Jahren keine Agrarflächen mehr in Österreich. Wir müssen daher Bewusstsein schaffen, dass der Boden die Basis für das Leben ist. Mit einer bodenschonenden Raum- und Verkehrsplanung im Heute wird das Klima von morgen gemacht und nicht die Zukunft der Kinder verbaut“, erklärt Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, die Motive des Engagements für weniger Bodenverbrauch.
Die Österreichische Jungbauernschaft will sich in den nächsten Monaten weiterhin verstärkt dieser Thematik widmen und gemeinsam mit der Österreichischen Hagelversicherung die Bevölkerung über diese Problematik sensibilisieren. Die Broschüre bildet den ersten Anfang zur Aufklärungsarbeit der Jungbauernschaft und wird über die Landesorganisationen an Meinungsbilder und Funktionäre verteilt werden. Die Broschüre kann kostenlos über das Büro der Österreichischen Jungbauernschaft per E-Mail unter d.himler@bauernbund.at oder telefonisch unter 01/505 81 73 13 bestellt werden. Ebenfalls ist sie unter www.jungbauern.at online abrufbar.
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