Peter Rossegger ist der letzte Vollerwerbsbauer am Alpl. Der Almo-Bauer betreibt ein Rotwildgatter und ist ein begeisterter Forstwirt.
Zuerst fallen sein Name und seine Adresse auf: Peter Rossegger, Alpl. Aber der 46-jährige Mürztaler klärt rasch auf: „Ich bin mit Peter Rosegger, dessen Geburtshaus von unserem Hof nur 20 Gehminuten entfernt liegt, nicht verwandt, aber ich liebe an seinen Werken die Beschreibungen unserer Region. Seinen Ausführungen, wie es einmal war, stelle ich dann das Heute gegenüber.“ In seinem konkreten Fall blickte man einst von seinem auf 1060 Meter Seehöhe gelegenen Bauernhof zu vier weiteren Gehöften. Diese sind verschwunden, heute schaut man nur mehr auf Wald. Davon hat auch er viel. 110 Hektar sind es, wovon 20 Hektar in der Nachbargemeinde liegen. „Genau genommen bin ich der südlichste Krieglacher und der nördlichste Fischbacher“, schmunzelt Rossegger.
Waldpädagoge
Die Forstwirtschaft spielt für ihn eine große Rolle. „Nicht nur aus ökonomischer Sicht, sondern weil ich den Wald ob seiner umfassenden Bedeutung liebe und schätze“, sagt er. Seine Tätigkeit als ausgebildeter Waldpädagoge und auch für einige Stunden als Praxislehrer in der FAST Pichl gibt ihm oftmals Gelegenheit, sein Wissen und seine Erfahrungen anderen Leuten kundzutun. Dazu kommt der Wald-zu-Wald-Wanderweg, der direkt an seinem Hof vorbeiführt. Auf dieses Projekt ist Rossegger, der im Jahr 2018 mit dem Steirischen Waldwirtschaftspreis ausgezeichnet worden ist, besonders stolz. Der knapp sieben Kilometer lange Rundweg mit Start bei der Waldschule gehört zum Projekt „Netgen“. An insgesamt zehn Standorten kann man mehr über den klimafitten Wald erfahren. „Wir stellen den Wald dar, so wie er ist, zeigen aber auch auf, was es bedeuten würde, wenn wir ihn nicht pflegen und bewirtschaften würden“, erklärt der Forstwirt.
Urlaub am Bauernhof
Zusammen mit seiner Gattin Sonja begann er im Jahr 2014 auch mit der Vermietung von zwei am Hofgelände stehenden kleinen Häusern an Urlaubsgäste. In einem Ferienhaus sind vier Betten, im anderen fünf Betten. „Unsere Gäste suchen vor allem Ruhe, wollen sich im Wald und bei Wanderungen erholen und gönnen sich eine Auszeit“, sagt Rossegger. „All das finden sie bei uns und auch viele Tiere!“ Dazu zählen etwa 16 bis 18 Hirsche (seit 1989 hat die Familie Rossegger ein eigenes Rotwildgatter) sowie 18 bis 20 Almo-Ochsen (mit der Milchviehhaltung hat man vor 25 Jahren aufgehört). Am Betrieb gibt es aber auch Schafe, Enten, Hühner und ein Hausschwein.
In der Öffentlichkeit ist Peter Rosegger, der in seiner Jugend Gitarrist in einer lokalen Rockband war, als Bauernbundobmann von Krieglach tätig. Weiters wirkt er in den Vorständen des Waldverbandes und der Almo-Bauern mit.
Befragt nach seinen Hobbys, antwortet er rasch mit dem Hinweis auf das Lesen und Musikhören. Dann fügt er hinzu, dass er auch gerne ein Jäger sei – so wie sein im Hause lebender Vater und Onkel. „Aber erst durch unsere beiden Kinder ist dieses jagdliche Feuer bei mir entfacht worden“, gesteht er fast demütig.
Zur Person
Peter Rossegger (46) ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der Obersteirer ist der letzte Vollerwerbsbauer am Alpl. Er ist Jäger, Forstwirt, ausgebildeter Waldpädagoge und betreibt mit seiner Familie Almo-Ochsenmast, ein Rotwildgatter und Urlaub am Bauernhof. Zudem ist er Bauernbundobmann von Krieglach. Näheres unter www.rossegger-schmiedhofer.at
Beitragsfotos: Brodschneider