Bäuerin der Woche: Irene Gombotz

von Karlheinz Lind

Irene Gombotz aus Hof bei Straden beschäftigt sich auf ihrem Hof mit dem Anbau von Biobeeren und Gemüse. Das Hauptaugenmerk liegt in der Veredelung und Direktvermarktung.

Mitten im wunderschönen Vulkanland liegt der Betrieb von Irene Gombotz. Die tüchtige Landwirtin kultiviert mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Eltern auf den Flächen Bioheidelbeeren und Himbeeren sowie Biogemüse mit Schwerpunkt Paradeiser. Doch das war nicht immer so. Im Gespräch mit NEUES LAND erklärt sie: „Früher führten meine Eltern einen typischen Mischbetrieb mit Ackerbau und Rinderhaltung. In den 80er Jahren erfolgte der Start in die Paradeiserproduktion im Folienanbau.“ Der Bereich der Gemüseproduktion wurde immer stärker und die Rinderhaltung aufgegeben.

Heute wird der Ackerbau – rund zehn Hektar – in konventioneller Wirtschaftsweise geführt, zu den angebauten Kulturen zählen Saatmais, Ölkürbis, Getreide und Soja. Beeren und Paradeiser werden in biologischer Wirtschaftsweise produziert. Irene Gombotz weiter: „Diverse Gemüsesorten und Paradeiser haben flächenmäßig an Bedeutung etwas abgenommen. Hier produzieren wir hauptsächlich für die Direktvermarktung und Veredelung.“ So werden etwas die Paradeiser auf einem Partnerbetrieb, der dafür eingerichtet ist, zu Essig, Saft, Ketchup und Salsa verarbeitet. Die Idee dazu wurde bei einem Gemeinschaftsprojekt mit der FH Joanneum geboren. Ziel war es, ein Ketchup aus regionalen Produkten mit einem weit geringeren Zuckeranteil und viel Fruchtfleisch zu produzieren. Der Erfolg gab ihnen Recht, seit fünf Jahren sind diese Produkte echte Verkaufsschlager.

Biobeeren

Ein weiters Standbein des Betriebes Gombotz liegt in der Biobeerenproduktion. Die Feldgemüsebau-Meisterin dazu: „Wir bewirtschaften drei Hektar Bioheidelbeeren im Freiland unter Hagelnetz und mit Bewässerung sowie 0,7 Hektar Biohimmbeeren unter Folie. Vermarktet werden diese über die Bauerngemeinschaft Beerengut Straden unter Geschäftsführer Armin Lenz.“ Dabei haben sich fünf Bauern zusammengeschlossen, die von insgesamt 14 Lieferanten die Beeren vermarkten.

Am Hof setzt Irene Gombotz seit 2017 auf einen Selbstbedienungsladen mit dem klingenden Namen „Die Box“. Dort vermarktet sie alle hofeigenen Produkte sowie jene von umliegenden Partnerbetrieben aus der Region. Gobmotz ist mit dem Absatz sehr zufrieden, die Zahlungsmoral der Kunden gut.

Seit 2005 setzt die umtriebige Bäuerin auch auf die Vermietung des eigenen Weingartenhauses. Unweit vom Hof entfernt, am sogenannten Hofberg, befindet sich das renovierte Haus. Gombotz dazu: „Wir haben eine sehr gute Auslastung, da das Vulkanland touristisch sehr gut erschlossen ist.“ Die Thermen Bad Radkersburg und Bad Gleichenberg sind ja nur einen Katzensprung entfernt.

Dynamischer Verein

Als Draufgabe engagiert sich Irene Gombotz auch als Obfrau des Vereins „Die jungen WILDEN Gemüsebauern“. „Es handelt sich dabei um eine Gruppe von 13 jungen Bäuerinnen und Bauern, die sich das Ziel gesetzt haben, ihren Produkten ein Gesicht zu geben“, klärt sie auf. Größter Erfolg ist sicherlich die Spargelproduktion, wo man unter dem Vereinsnamen als Marke bei SPAR gelistet ist.

Als größte Herausforderung der Zukunft sieht sie den Arbeitskräftemangel: „Es wird immer schwieriger, genug Saisonniers für die Beerenernte zu bekommen.“

Zur Person

  • Irene Gombotz (38)
  • Hof bei Straden 76, 8345 Straden
  • Bio-Beeren- und Gemüsehof
  • Absolventin der Tourismusschule Bad Gleichenberg
  • Facharbeiter- und Meisterausbildung Feldgemüse
  • Obfrau des Vereins „Die jungen WILDEN Gemüsebauern“
  • Tel 0664 231 81 82
  • Mail: office@hof-gombotz.at
  • www.hof-gombotz.at

Beitragsfoto: Lind

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