An den landwirtschaftlichen Fachschulen stehen seit dem Schuljahr 2017/2018 flächendeckend neue Ausbildungswege offen. Wie sehen Schülerinnen und Schüler ihre neuen Möglichkeiten?
Landwirtschaftliche Fachschule, Matura oder Lehrberuf? Diese Frage stellen sich viele Schüler und deren Eltern, wenn es im Frühjahr Zeit wird sich für einen Ausbildungsweg zu entscheiden. Bisher war es oft schwer, Ausbildungen zu kombinieren und Zeitverluste von mehreren Jahren waren an der Tagesordnung. Durch eine Strukturreform im landwirtschaftlichen Fachschulwesen entsteht nun eine ganz neue Breite. Zusätzlich zum Facharbeiter können sowohl die Matura als auch ein zweiter Lehrberuf absolviert werden.
Bei den Schülerinnen und Schülern der Fachschulen wird das zusätzliche Bildungsprogramm sehr gut angenommen. 96 Prozent der Absolventen haben mit Schulschluss einen Arbeitsplatz oder weiterführenden Ausbildungsplatz in der Tasche. Bereits ein Drittel der Absolventen wählt den Weg zur Matura über die Berufsreifeprüfung. Zwei Drittel steigen direkt in den Beruf ein und werden auch in der Wirtschaft als Arbeitskräfte sehr geschätzt.
Schülermeinungen
Die Fachbereiche Gastronomie und Tourismus sind bei den jungen Schülerinnen besonders beliebt. „Ich habe mich für die Berufsreifeprüfung entschieden, damit ich anschließend das zweijährige Kolleg in Bad Gleichenberg absolvieren kann“, sagt Michaela Adler aus Fasoldsberg, Absolventin von St. Martin.
Sarah Jahrbacher-Hödl aus St. Veit in der Südsteiermark hat ihre Berufsreifeprüfung an der Fachschule Neudorf absolviert. „Ich habe auf Anhieb die Prüfungen bestanden und so konnte ich mir einen Traum verwirklichen und ein Biologie-Studium beginnen“, sagt die junge Studentin. Sie hebt auch die vielen Zusatzausbildungen hervor die sie an der Fachschule erwerben konnte und bedankt sich im Nachhinein bei Frau Direktor Walch und allen Lehrkörpern für die kompetente Betreuung.
Jakob Pircher aus Schrems bei Frohnleiten ist von der Biologischen Wirtschaftsweise überzeugt und hat noch viel vor. Er hat am elterlichen Bio-Bergbauernhof mit Styria Beef Erzeugung viel gelernt und möchte dieses Wissen in Zukunft auch weiter geben. „Ich mache die Berufsreifeprüfung in Grottenhof, damit ich als Biobauer und Bioberater den Menschen die Biologische Landwirtschaft näher bringen kann“, sagt der zukünftige Bio-Bergbauer.
Nina Maxine Posch aus Mettersdorf ist seit dem Schuljahr 2017/2018 in ihrem vierten Jahr, der Maturaklasse. „Für mich war es immer klar, dass ich die Berufsreifeprüfung absolvieren werde. Mein Traum ist es Agrarwissenschaften zu studieren und danach im landwirtschaftlichen Bereich tätig zu sein“, freut sich die Maturantin der Fachschule Grottenhof.
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Beitragsbild: Land Steiermark