Allein das Hochwasser Anfang Juni des vergangenen Jahres in Deutschfeistritz verursachte bei der GRAWE einen Gesamtschaden von 20,4 Millionen Euro. Insgesamt steigen die Schäden.
Starkregen, Hagel und Sturm – immer öfter beeinflussen Extremwetterereignisse unser Leben. Die damit einhergehenden Schäden haben auch große Auswirkungen auf die Arbeit in der Versicherungswirtschaft. Kürzlich gaben die Verantwortlichen der Grazer Wechselseitigen Versicherung, kurz GRAWE, Einblick in ihr Unternehmen und zogen Bilanz. Generaldirektor Klaus Scheitegel dazu: „Nach den enormen Schäden in Deutschfeistritz hat ein weiteres Hochwasser im September in Niederösterreich zusätzlich ein Schadensvolumen von knapp 16 Millionen Euro für uns ausgelöst.“
Schadensauszahlung stieg
Dementsprechend kam es in der GRAWE AG im vergangenen Jahr zu einer Erhöhung bei der Schadensauszahlung von 21 Prozent auf knapp 700 Millionen Euro. Scheitegel weiter: „Das Jahr 2024 hat erneut gezeigt, wie wichtig Verlässlichkeit und Werteorientierung in einer sich stetig wandelnden Welt sind. Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten, technologische Disruptionen und gesellschaftliche Veränderungen prägten die Rahmenbedingungen, in denen die GRAWE agierte. Trotz der Herausforderungen – von geopolitischen Spannungen bis zu steigende Lebenshaltungskosten – konnte der erfolgreiche Kurs der Vergangenheit fortgesetzt werden.“ Mit einem Prämienwachstum von 10 Prozent in der Schaden- und Unfallversicherung sowie 5,8 Prozent in der Lebensversicherung lag die GRAWE AG deutlich über dem Branchenschnitt. Die Prämieneinnahmen stiegen dabei um 9,4 Prozent auf 966,2 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern (EGT) erreichte 69,6 Millionen Euro.
Prävention
Neben der Schadensabwicklung setzt man bei der GRAWE sehr stark auf Vorsorge. Generaldirektor Scheitegel weiter: „„Prävention ist eine der Säulen der Versicherungswirtschaft. Oft reicht es bei Überschwemmungsgefahr, eine kleine Schutzmauer zu errichten oder einige Sandsäcke griffbereit zu haben, um größere Schäden zu vermeiden.“
Einen Überblick über die GRAWE Group gab der Vorsitzende der GRAWE-Vermögensverwaltung, Othmar Ederer. „Gerade im Ausland sowie in der Bankengruppe hatten wir eines der besten operativen Ergebnisse in unserer Geschichte.“ Dabei hob Ederer besonders die Wachstumsmärke Rumänien und Slowenien hervor. Mit der Einführung von GRAWE MyMED – der neuen Gesundheitsversicherung, schlug die GRAWE AG ein zukunftsweisendes Kapitel auf. „Das erste Verkaufsjahr übertraf die Erwartungen deutlich“, so Generaldirektor Scheitegel.
Das GRAWE-Geschäftsjahr
- Die GRAWE Group betreute mehr als 2,65 Millionen Kunden in 13 zentral-, ost- und südosteuropäischen Ländern.
- Sie beschäftigte im Jahr 2024 im Jahresdurchschnitt rund 5000 Mitarbeiter, davon rund 1600 in der GRAWE AG (Österreich).
- Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) der GRAWE Group lag bei 195,7 Millionen Euro, in der GRAWE AG bei 69,6 Millionen Euro.
- Per 31. Dezember 2024 wies die GRAWE AG einen Solvabilitätsgrad (Solvency II) von 313,8 Prozent aus.
- In der GRAWE Group konnte die Bilanzsumme im abgelaufenen Geschäftsjahr um 11,6 Prozent auf über 14,4 Milliarden Euro gesteigert werden.