Sicher am Berg

von NEUES LAND

Die Wandersaison birgt mit kühleren Temperaturen, früher Dunkelheit und rutschigen Wegen ihre Tücken. Damit steigt auch die Unfallgefahr.

Mit durchschnittlich mehr als 2000 verletzten Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, ist in den Herbstmonaten September bis November zur Wander-Hochsaison zu rechnen, weiß man beim Kuratorium für Verkehrssicherheit. Neben klassischen Ursachen wie Unachtsamkeit oder Selbstüberschätzung verschärfen saisontypische Faktoren wie kürzere Tage, rutschiger Untergrund und Wetterumschwünge die Bedingungen.

„Warme Kleidung, Stirnlampe, Erste-Hilfe-Set und Biwaksack mitzunehmen sowie früh aufzubrechen, um nicht in die Dunkelheit zu geraten – das kann im Ernstfall Leben retten“, erklärt Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV. „Sicherheit bedeutet aber auch, eine Tour zu verschieben, wenn das Wetter nicht mitspielt.“

Behandlung im Krankenhaus

2024 mussten insgesamt rund 11.800 Menschen nach Wanderunfällen im Krankenhaus behandelt werden. Das ist ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Die Zahl der Wanderunfälle ist 2024 in sechs von neun Bundesländern deutlich gestiegen, darunter auch in der Steiermark. Hauptursachen bleiben Stürze und Stolperunfälle. Gerade weil viele Verletzungen die Gelenke betreffen, spielt das Schuhwerk eine wichtige Rolle. Trauner-Karner betont: „Entscheidend sind nicht nur eine gute Schnürung und ein griffiges Profil, sondern auch, die Wahl des Schuhtyps.“ Bei Wanderungen im flacheren Gelände oder auf gut ausgebauten Wegen sind leichtere Schuhe mit etwas weicherer Sohle von Vorteil, da sie das Abrollen erleichtern und die Gelenke schonen. In alpinem, steinigem oder steilem Gelände sind hingegen Bergschuhe mit härterer, stabiler Sohle und ausgeprägtem Profil die bessere Wahl, weil sie mehr Halt geben und das Risiko des Umknickens deutlich reduzieren.

Gefahr der Ermüdung

Besonders riskant ist oft der Weg zurück ins Tal. Müde Muskeln und Flüssigkeitsmangel führen dazu, dass selbst erfahrene Wanderer Fehltritte machen. Zudem werden Gelenke und Kreislauf stark belastet. Trauner-Karner betont: „Wer schon beim Aufstieg merkt, dass die Kräfte nachlassen, sollte frühzeitig umkehren oder, falls vorhanden, für den Rückweg die Bergbahn nutzen.“

[© José R. Marqués – stock.adobe.com]

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