Mit 145 Einreichungen für den heurigen Holzbaupreis beweist die Steiermark ihre führende Rolle im Holzbau.
Aus allen 145 Projekten für den Holzbaupreis 2025 wurden von einer Jury nach den Kriterien „Architektur“, „Handwerk“ und „Nachhaltigkeit“ die Preisträger in elf Kategorien gekürt. Die Auslober waren die Landesinnung Holzbau, Besser mit Holz und proHolz Steiermark. An der Siegerehrung nahmen auch Landesrätin Simone Schmiedtbauer und LK-Präsident Andreas Steinegger teil.
Bauernhof in Obdach
Der erste Preis bei den landwirtschaftlichen Bauten ging an Robert und Monika Pletz aus Obdach. Sie erweiterten ihren Stall. In der Jury-Begründung heißt es: „Das Holzbau-Handwerk liefert die großzügige Konstruktion, die das Wirtschaftsgebäude auszeichnet. Aus der Not einer eingeschränkten Zufahrt wird eine Tugend – ein neues Dachtragwerk aus gebogenen Brettschichtholzträgern überrascht die Besucher des Heulagers. Die durch die Holzspannweiten gegebenen Manövrierflächen werden geschickt genutzt. Trennwände schaffen flexible Trocknungskammern. Geometrie, Höhen, Ausmaße und Proportionen des Bestandes werden aufgenommen und ruhig weitergeführt. Die Lärchenfassade, durch vertikale Elemente gegliedert, ist ein Detail klassischer Zimmermannskunst. Alles ist am richtigen Ort – funktional, ästhetisch und landschaftlich vorbildlich eingebunden.“ Für die Architektur, Planung und Statik zeichnete die ALPE Zimmerei und Tischlerei GmbH verantwortlich.
Fachschule Grottenhof

Der denkmalgeschützte Altbestand der Fachschule Grottenhof bekam einen hangseitigen Zubau für den Klassentrakt und den Multifunktionsturnsaal.
In der Kategorie „Bildungsbauten“ wurde auch ein landwirtschaftliches Objekt ausgezeichnet, nämlich der Umbau der Fachschule Grottenhof. Die Jury begründet ihr Urteil: „Ein komplexer Holzskelettbau, groß angelegt mit gedrungenen Querschnitten, kombiniert mit Stahlbetonelementen. Der denkmalgeschützte Altbestand bekam über einen Architekturwettbewerb einen hangseitigen Zubau für den Klassentrakt und den Multifunktionsturnsaal. Die großzügigen Spannweiten zeigen, was Holz statisch-konstruktiv zu leisten vermag. Die holzsichtigen Brettsperrholzelemente bestimmen den Charakter innen. Genau richtig für eine landwirtschaftliche Schule!“
Die weiteren steirischen Preisträger sind der Kindergarten Hausmannstätten sowie die Grazer Volks- und Mittelschule/PTS Viktor Kaplan (Bildungsbauten), ein Baumhaus in Dobl-Zwaring (Tourismusbauten), die Montagehalle Fürnschuß in Frauental (gewerbliche Bauten), das Wohnhaus der Familie Fortmüller in Oberspitz (private Wohnbauten), der Wohnbau am Grünanger in Gratwein (mehrgeschossiger Wohnbau), die erneuerte Steganlage in der Wasserlochklamm in Landl (Besser mit Holz gebaut) sowie das Bürogebäude der Hasslacher Holzindustrie in Preding (Anerkennungspreis gewerbliche Bauten).
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