Die Steirischen Jungbauern begrüßen den Beschluss zu Übergangsfristen in der Vollspaltenthematik in der Schweinehaltung.
Nach intensiven, aber konstruktiven Verhandlungen innerhalb der Bundesregierung konnte vergangene Woche eine Einigung im Parlament über die Neuregelung für die Haltung von Schweinen auf unstrukturierten Vollspaltenbuchten erzielt werden. Nachdem der Verfassungsgerichtshof die Verordnung zur Schweinehaltung, die 2022 von der ÖVP-Grünen-Regierung beschlossenen wurde, aufgehoben hatte, ist es nun gelungen, eine verfassungskonforme Lösung zu erzielen. Mit diesem wichtigen Schritt werden in der Steiermark drei wichtige Ziele erreicht. „Unsere 3700 schweinehaltenden Betriebe erhalten Rechts- und Planungssicherheit, Österreich bleibt internationaler Vorreiter beim Tierwohl und die Versorgung mit regionalem Qualitäts-Schweinefleisch bleibt gesichert“, so der Obmann der Steirischen Jungbauern, Bernd Brodtrager.

Obmann Bernd Brodtrager.
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Wäre keine Einigung erzielt worden, hätte ab 1. Juni 2025 der Großteil der schweinehaltenden Betriebe in Österreich ihre Nutztiere nicht mehr rechtskonform halten können.
Wichtiger Kompromiss
Der neue Kompromiss sieht vor, dass die Haltung auf Vollspaltenböden mit 1. Juni 2034 ausläuft und ab 1. Juni 2029 Verbesserungen in bestehenden Ställen in Kraft treten – darunter mehr Platz pro Tier und verpflichtendes organisches Beschäftigungsmaterial. Damit wird die Tierhaltung nachhaltig verbessert und zugleich Rechts- und Planungssicherheit für die Landwirtschaft geschaffen.

Vorstandsmitglied Josef Kaiser.
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Josef Kaiser, Vorstandsmitglied der Steirischen Jungbauern aus Wildon, zeigt sich trotz der neuen Anforderungen zufrieden: „Als Schweinehalter sind wir froh, dass nun gesicherte Rahmenbedingungen für zukünftige Investitionen und Weiterentwicklungen geschaffen wurden. Ein neuer Stall verursacht für unsere bäuerlichen Familienbetriebe oft Kosten in siebenstelliger Höhe – deshalb braucht es klare Regeln, Verlässlichkeit und Rechtssicherheit.“
Brodtrager abschließend: „Diese beschlossene Lösung ist – bis auf die verkürzten Übergangsfristen – mit dem Tierschutzpaket von 2022 vergleichbar. Und trotzdem schlagen andere Parteien und vermeintliche Bauernvertreter einen Zick-Zack-Kurs ein. Ich bin froh, dass unsere Bauernbund-Vertreter in Wien auf Geradlinigkeit und praxistaugliche Lösungen setzen.“
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