Mit großer Mehrheit hat das EU-Parlament für die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FHH-RL) von „streng geschützt“ auf „geschützt“ gestimmt. „Mehrere Jahre haben wir uns für die Absenkung des Schutzstatus beim Beutegreifer Wolf eingesetzt. Nun haben sich unser Einsatz und unsere Beharrlichkeit gelohnt“, begrüßt Landwirtschaftskammer-Präsident Andreas Steinegger diesen längst überfälligen Schritt, um die Zukunft der Alm- und Berglandwirtschaft zu sichern.

Steinegger: „Wichtiger Schritt!“
[© LK Steiermark/Fuchs]
Die Senkung des Schutzstatus von „streng geschützt“ auf „geschützt“ bedeutet, dass den EU-Staaten mehr Flexibilität im Umgang mit der wachsenden Wolfspopulation erhalten und das Großraubtier leichter reguliert werden kann. Steinegger betont: „Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht. Unsere traditionelle Alm- und Weidewirtschaft braucht Schutz, der Wolf ist eine große Gefahr für sie.“ Fakt ist, dass in Europa mehr als 20.000 Wölfe leben, die sich mittlerweile pro Jahr um 30 Prozent vermehren. Derzeit ist es so, dass Wölfe in den Kulturlandschaften Europa kaum natürliche Feinde haben und Wölfe sich gute an ihren Lebensraum anpassen können.
In ihrer Tätigkeit als EU-Parlamentarierin hat Landesrätin Simone Schmiedtbauer diese Schutzstatus-Senkung angestoßen. Daher freut sie sich besonders, dass dieser Schutzstatus von Wölfen endlich an die realen Gegebenheiten angepasst worden ist. Über ihr nächstes Ziel sagt Landesrätin Schmiedtbauer: „In einem weiteren Schritt möchte ich jetzt eine Novelle der steirischen Wolfsverordnung erarbeiten, damit wir den zusätzlichen Handelsspielraum, den uns diese europarechtliche Änderung bringt, bestmöglich im Sinne unserer Alm- und Weidewirtschaft nutzen können. Ich bin diesbezüglich in einem guten Austausch mit meinem Kollegen Hannes Amesbauer!“
Erleichterung macht sich auch Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau breit. „Gesetze aller Art sollten Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen folgen. Wir sind froh, dass es auch das Europäische Parlament so sieht. Nun ist der Weg frei für ein wissenschaftlich unterstütztes Management des Wolfes.“