Mehr Vorsicht beim Grillen

von NEUES LAND

Die Saison der Grillfeiern beginnt. Allerdings herrscht nicht immer die gebotene Vorsicht. Stichflammen und Rückzündungen sind ein unterschätztes Risiko.

Grillen gehört für viele zum Sommer dazu. Doch jedes Jahr führen Unachtsamkeit und falsche Handhabung zu vermeidbaren Unfällen. Stichflammen, Funkenflug und unsachgemäßer Umgang mit Brandbeschleunigern können schwere Verletzungen und Brände verursachen. „Glücklicherweise gehen viele Grillunfälle glimpflich aus. Trotzdem kommt es immer wieder zu schweren, manchmal sogar zu lebensgefährlichen Zwischenfällen“, so Brandverhütungs-Experte Günther Schwabegger, „die Erfahrungen aus der Brandursachenermittlung zeigen, dass mangelnde Vorsicht und leichtfertiger Umgang, unsachgemäße Entsorgung der Grillkohle, undichte Anschlussstellen von Grill und Gasflaschen sowie Funkenflug die häufigsten Ursachen für Grillunfälle darstellen.“

Stichflamme

Gefährliche Situationen beim Grillen entstehen häufig durch Unwissenheit oder unbedachten Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten. Wenn solche auf heiße Grillkohle gegossen werden, kann es zu plötzlichen Rückzündungen des noch in der Flasche verbliebenen Brandbeschleunigers und einer Stichflamme kommen, die zu schwersten Verletzungen führen kann. Kritisch kann es werden, wenn das Anzünden der Grillkohle besonders schnell gehen muss, etwa wenn der Hunger schon besonders groß ist.

Kein Benzin oder Spiritus

Statt der handelsüblichen Grillanzünder wird zu Benzin oder Spiritus gegriffen. Diese Flüssigkeiten haben einen niedrigen Flammpunkt, das bedeutet, dass sie bereits bei Umgebungstemperatur ausreichend brennbare Dämpfe freisetzen, die sich dann rasch entzünden können. Beim Anzünden kann es zu einer explosionsartigen Verbrennung kommen, bei der eine Stichflamme entsteht. Diese kann neben schweren Verbrennungen an Händen und Gesicht auch die Kleidung umstehender Personen in Brand setzen.

Weitere Gefahren

Nicht nur offenes Feuer, auch die hohen Temperaturen stellen ein Risiko dar. Direkt über der Glut werden bis zu 700 Grad Celsius erreicht. Die Außenwand des Grills kann über 300 Grad Celsius heiß werden. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit reicht aus, um sich schwere Verbrennungen zuzuziehen oder umliegende Materialien in Brand zu setzen.

In Summe haben sich in Österreich im Vorjahr rund 700 Menschen bei Grillunfällen so schwer verletzt, dass sie im Spital behandelt werden mussten, wie die Daten von KFV – Kuratorium für Verkehrssicherheit IDB Austria zeigen.

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