Linker Frauenhass im Triplepack!

Gerade in der links-rot-grünen Community rühmt man sich, ständig auf der Seite der Frauen, der Jungen und der Ausgegrenzten zu stehen. Glaubwürdig war das ohnehin nie. Drei aktuelle Beispiele!

von NEUES LAND

Manche werden sich vielleicht noch an den Bundespräsidentschaftswahlkampf 2004 erinnern. In den letzten beiden Jahren der Präsidentschaft von Thomas Klestil, der nach seiner zweiten Amtsperiode nicht mehr wiedergewählt werden konnte – und geachtet dessen, dass er wenige Tage vor deren Ende verstorben ist –, gab es in Österreich, insbesondere bei den selbsternannten „fortschrittlichen Kräften“, eine öffentlich lancierte Diskussion, ob es nicht endlich Zeit für eine Frau im höchsten Amt der Republik Österreich wäre. Die ÖVP nominierte dann tatsächlich mit der ersten weiblichen Außenministerin Benita Ferrero-Waldner eine Frau, während die SPÖ – letztlich erfolgreich – auf die Sicherheitsvariante Heinz Fischer setzte. Der Rest ist Geschichte.

Was uns in diesem Zusammenhang nur interessiert, war die Reaktion der links-feministisch Dauererregten damals: „Frau sein allein ist noch kein Programm“ und ähnlich erklärten (?) sie ihre plötzliche 180-Grad-Wendung. Merke: Nur eine linke Frau ist eine gute Frau. Margaret Thatcher wurde als „Eiserne Lady“ und Angela Merkel als „Mutti“ denunziert, wobei Thatcher – den Spieß umdrehend – das ja durchaus als Kompliment aufgefasst und kommuniziert hat. Auch wenn wir uns die aktuellen „Chefs“ in den fünf großen westeuropäischen Mächten anschauen, kommt man, was Männer und Frauen betrifft, aus dem Staunen kaum heraus. Emmanuel Macron in Frankreich hat das Land ökonomisch in eine Rekordverschuldung getrieben und demokratiepolitisch devastiert. Petro Sánchez in Spanien hat die Korruption zum Machterhalt perfektioniert. Keir Starmer im Vereinigten Königreich kann sich bestenfalls noch aussuchen, ob er in seiner eigenen Labour Party beim Rechtspopulisten Nigel Farage oder bei den Wählerinnen und Wählern am unbeliebtesten ist. Und Friedrich Merz in Deutschland hat sich in eine weitgehend handlungsunfähige Koalition mit der zur Splitterpartei verkommenen SPD drängen lassen.

Ob man sie nun mag oder nicht, Giorgia Meloni in Italien ist die einzige von den fünf, die zumindest deutlich erkennbar mit starkem Gestaltungswillen regiert. Aber für die linke Moralpolitik ist sie ohnehin ein Irrtum, denn eine Post-, Neo- oder sonst wie Faschistin kann ja nur ein Anschlag auf die Demokratie sein. Frau? Egal!

Julia Ruhs

Wenden wir uns drei medial aktuellen Frauen zu, zuerst der deutschen Journalistin Julia Ruhs. Um ihren in Österreich nur wenig wahrgenommen Fall richtig zu verstehen, muss man zuerst ein wenig auf den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk (ARD, ZDF & die „Dritten Programme“) eingehen. Schon seit längerer Zeit gilt er als politisch wenig ausgewogen und – im Gegensatz zu Österreich – wird darüber zwischen Hamburg und München auch intensiv und zuweilen auch sehr ernsthaft diskutiert.

Dass es dafür gute Gründe gibt, hat erst vor wenigen Jahren eine Umfrage unter den Jungjournalisten in diesen Medienhäusern zur sogenannten Sonntagsfrage ergeben. Würden nur diese wählen, hätten die Grünen die absolute Mehrheit, die enteignungsgeile Linke knapp ein Viertel der Stimmen, die SPD wäre am dritten Platz und die CDU wäre an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. FDP und AfD waren nicht einmal messbar. Ein Schelm, wer hier denkt, im ORF wäre das grundsätzlich anders.

Aber zurück zu Julia Ruhs, die ihre Erfahrungen inzwischen auch in dem höchst lesenswerten Buch „Links-grüne Meinungsmacht. Die Spaltung unseres Landes“ publiziert hat. Sie bekennt sich zu ihrer konservativen Grundhaltung, hat vor allem zu den Themen „gendern“ oder „Migration“, ohne auch nur irgendwie radikale Töne anzuschlagen, gewiss die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich. Weil es in den deutschen „Öffentlich-Rechtlichen“ zum einen auch politisch ausdrücklich deklarierte Kommentare von Journalisten gibt und zum anderen in den Führungsetagen wohl auch noch einige sitzen, die den gesetzlichen Auftrag zur ausgewogenen Berichterstattung nicht ganz vergessen haben, bekam Julia Ruhs vom Norddeutschen und vom Bayrischen Rundfunk eine Fernsehsendung mit dem Titel „Klar“.

Mehr hat es nicht gebraucht. Die politisch sichtlich gleichgeschaltete NDR-Redaktion verlangte das sofortige Aus, weil „zu rechts“. Nun könnte man über solche grundsätzliche Ermessungsfragen trefflich diskutieren, auch dem Verfasser dieser „Zeitdiagnosen“ unredliches Gedankengut unterstellen, doch die linke Denunziationsmaschinerie war mehr als selbstentlarvend. Für Jan Böhmermann sei das alles „Dummheit“ und „AfD-Kinderturnen“ und Oliver Welke bezeichnete sie auch nicht gerade freundlich als „Empörungsunternehmerin“, was schon wieder fast witzig ist, wenn man bedenkt, dass seine wöchentliche „heute-show“ im ZDF im Regelfall lupenreine SPD-Propaganda betreibt.

Aber den Vogel hat ohnehin der WDR-Chefredakteur Stefan Brandenburg abgeschossen, der eigentlich für Julia Ruhs eine Lanze brechen wollte: „Wir sollten uns selbstkritisch fragen, wie wir in diese Situation gekommen sind. […] Es geht darum, verschiedene Perspektiven zuzulassen, die Fragen und die Probleme von Menschen aufzugreifen, die eine andere Lebensweise, eine andere Weltsicht, schlicht ein anderes Bedürfnis haben. Es geht darum, handwerklich guten Journalismus zu machen: zu sagen, was ist und nicht, was von uns gewünscht ist. Und ja, es geht auch darum, zu verstehen, dass die Mehrheiten in diesem Land derzeit eher konservativ sind.“ Man müsse schließlich alle erreichen, „nicht nur diejenigen, die ähnlich leben und denken wie wir.“ Wahrscheinlich hat noch kein Repräsentant der Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland unverblümter und zugleich selbstgefälliger zugegeben, dass die Redaktionen hier – abgesehen wohl vom Bayrischen Rundfunk – weit links besetzt sind.

Übrigens läuft in Deutschland aktuell eine auch die Gerichte beschäftigende Diskussion, ob eine fehlende politische Ausgewogenheit nicht auch ein Recht, die Gebühren nicht mehr verpflichtet zu bezahlen, eröffnet. Wir werden das aufmerksam verfolgen.

Beatrice Venezi

Wer kennt es nicht, das jährlich wiederkehrende Geraunze, dass die „Klassische Musik“ ein zutiefst frauen- und nachwuchsfeindliches Revier toxischer Männerbündelei sei – Stichwort: Neujahrskonzert. Doch es hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Werke von Frauen werden immer öfter aufgeführt, ebenso Orchester von Dirigentinnen geleitet. Man erinnere sich hier nur an Oksana Lyniv aus der Ukraine, die von 2017 bis 2020 auch in Graz tiefe Eindrücke hinterlassen hat und heute weltweit gefeiert wird.

Nun soll am renommierten venezianischen Opernhaus „Teatro La Fenice“ die 35-jährige Dirigentin, Pianistin und Komponistin Beatrice Venezi neue Musikdirektorin werden. Man kann ihr exzellentes Dirigat auch auf einer noch dazu live aufgenommenen Puccini-CD überprüfen. Auch wenn der Bestellvorgang keine kommunikative Meisterleistung war, kann die mehrfach Ausgezeichnete auf eine Vielzahl von Engagements an renommierten Häusern und von bedeutenden Orchestern verweisen.

Ihr einziges Manko, wenn man (Vorsicht: Ironie!) von „Frau“ und „jung“ absieht, sie gilt als Vertraute von Giorgia Meloni. Und das reicht in einer stramm-linken Kultur-Schickeria. Dass viele Kulturschaffende sozialistisch gepolt sind, sollte uns allerdings nicht wundern. Wer, wenn nicht sie, sind darauf angewiesen, Geld von Leistungsträgern, noch dazu in vermeintlich unanfechtbarer überlegener moralischer Gewissheit, umverteilt zu erhalten. Wie schon gesagt, nur linke Frauen sind gute Frauen, Kunst rechts der Mitte, das geht gar nicht!

Maria Corina Machado

Eigentlich sollten wir uns alle über diese Frau als Friedensnobelpreisträgerin freuen. Die Oppositionelle aus Venezuela riskiert fast täglich ihr Leben, um gegen die realsozialistische, die Menschenrechte weitgehend verachtende Diktatur in ihrem Heimatland zu kämpfen. Das Armenhaus Venezuela könnte eines der reichsten Länder der Welt sein, doch begann mit der linken Diktatur von Hugo Cháves und Nicolàs Maduro ein ständiger Niedergang. Fragt man bei uns eingefleischte Marxisten nach dem Grund, hört man origineller Weise meist die Antwort: USA. 

Eigentlich hinterlässt die Wahl des Nobelpreiskomitees keine offenen Fragen. Sie ist ein klares Bekenntnis gegen eine realsozialistische Diktatur. Doch sichtlich nicht für alle: Auf der Website des ORF muss man schon mit der Lupe in der ohnehin unangemessen geringen Berichterstattung diese politische Einordnung suchen. Es ist zwar von der Diktatur in Venezuela die Rede, aber kaum, dass diese die logische Konsequenz einer sozialistischen Politik sei.

Raimund Löw, früher „Linksaußen“ im ORF, nun Kolumnist im roten Kampfblatt FALTER, warnt gar davor, dass dieser Preis Venezuela schaden werde, da Machado gute Beziehungen zu den USA habe und ihr Vater – Marx schau runter! – ein von Cháves enteigneter Konservativer aus der Oberschicht gewesen sei. Subtext: Maria Corina Machado sei folglich ohnehin nur von persönlichen Interessen im Kampf gegen das segensreiche Wirken linker Politik getrieben! Links und arm, statt frei und gerecht … oder so ähnlich!

 


Hand Putzet

Erschienen im Rahmen der Serie „ZEITDIAGNOSEN” von Hans Putzer.

In der Serie „Zeitdiagnosen“ schreibt Hans Putzer monatlich einen Beitrag über gesellschaftliche und politische Themen. Hans Putzer war von 1999 bis 2008 Chefredakteur von NEUES LAND, von 2010 bis 2018 Direktor des Bildungshauses Graz-Mariatrost und zuletzt Mitarbeiter im Grazer Rathaus. Er wohnt mit seiner Familie in Hausmannstätten und verfasst seit vielen Jahren Beiträge für den Steirischen Bauernkalender.

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1 kommentieren

Football prediction 4. November 2025 - 6:42

Herr Putzer, Ihre „Zeitdiagnosen sind ja eine spritzige Mischung! Man lernt so einiges: Dass linke Moralpolitik unschlagbar ist (außer wenn es eine linke Frau geht), dass der öffentlich-rechtliche Sender eine Sackgasse ist und dass in der Kunst nur links ankommt – bis auf die Meloni-Tochter, die ja wohl kaum ernst gemeint sein kann. Ihre „Wahrheit hat definitiv Tiefgang, manchmal fast zu viel. Ein bisschen mehr Recherche würde vielleicht nicht schaden, aber wer braucht Quellen, wenn man eine Denunziationsmaschinerie hat? Keep it up, es ist ja nicht alles Gold, was glänzt – besonders nicht bei der linken Meinungsmacht!

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