Erfolgstheater im Almenland

von Karl Brodschneider

Das Huab’n Theater lockt seit 25 Jahren die Menschen auf die Brandlucken und bringt heuer den „Jedermann“ in einer Mundart-Fassung zur Aufführung.

 

Der Erfolg des Brandluckner Huab’n Theaters begeistert sowohl Theatervereinsobmann Johannes Hofer als auch Gründungsmitglied Paul Lang. „Die Brandlucken ist in den letzten 25 Jahren ein wahres Volkskulturzentrum geworden“, betont Lang und fügt hinzu: „Was außerberufliches Theater zu leisten imstande ist, wird oft unterschätzt.“

Im Jahr 2000 gab es auf der Brandlucken im Almenland erstmals im Sommer eine Freiluftaufführung. „Bei sechs Vorstellungen hatten wir exakt 387 Besucher“, blickt Obmann Hofer zurück. „Unsere 20 Vorstellungen im Vorjahr wurden von 12.000 Menschen gesehen. Summa summarum hatten wir seit Beginn vor 25 Jahren über 171.500 Besucher.

Jubiläumsfrühschoppen

Das Jubiläumsjahr begeht der 84 Mitglieder zählende Verein mit mehreren Veranstaltungen. Am 25. Mai wird vor der Huab’n ein Frühschoppen begangen. Er beginnt um 10.15 Uhr mit einer heiligen Messe mit der Singgemeinschaft Heilbrunn, danach ist der Festakt mit der Eröffnung des Huab’n-Theater-Rundweges. Die Musik beim Frühschoppen kommt vom Musikverein Heilbrunn und der „Trochta Musi“. Am 24. August tritt der Kabarettist Benedikt Mitmannsgruber auf der Freiluftbühne auf. Vorher wird der Brandluckner Kabarettpreis erstmals vergeben.

Starker Vorverkauf

In der Zeit dazwischen wird der „Brandluckner Jedermann“ aufgeführt. Die Premiere ist am 2. Juli, die letzte von insgesamt 20 Aufführungen am 10. August. Schon jetzt sind über 90 Prozent der 12.000 Karten verkauft. Die Aufführungen beginnen immer um 20 Uhr. Sogar die Bühne ist dafür eigens umgebaut worden. Den Jedermann spielt Paul Lang, der Obmann des Waldverbandes Steiermark. Beim Huab’n Theater hat er bis dato schon viele Hauptrollen bekleidet. „Diese Rolle ist für mich aber mein persönlicher Gipfelpunkt. Diese Tiefe des Stückes ist einzigartig und fesselt mich.“ Und er gesteht: „Ich verstehe den Jedermann, der völlig unerwartet mit dem Tod konfrontiert wird, weil ich es selbst schon zweimal erlebt habe, dass der Tod bei mir angeklopft hat.“

Brandluckner Jedermann

„Der Brandluckner Jedermann“ ist eine moderne Version des mittelalterlichen „Jedermann“-Spiels. Der „Jedermann“ zählt zu den bedeutendsten Werken der deutschen Literatur. Die wohl bekannteste Adaption ist der „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal.

Regisseur Reinfried Schieszler lässt in der Brandluckner Version alle Figuren in Mundart sprechen. Vor zwei Jahren begann er mit dem Reime-Schreiben. Seine Verse klingen zum Beispiel so: „Der Mensch ist blind! Der Mensch ist taub! Glaubt, er is wer – und ist doch nur Staub!“ Im Laufe der Handlung wird Jedermann mit seiner eigenen Vergänglichkeit und den moralischen Fragen konfrontiert, die sein Leben betreffen. Schließlich erkennt er, dass Materialismus und weltliche Freuden letztlich nicht tröstend sind, wenn es um die Frage des eigenen Lebensendes geht.

www.huabn-theater.at

 

[© Jacqueline Feichtinger]

 

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