Die Steiermark ist das Kastanien-Bundesland Nummer eins. Fast 80 Prozent der gesamten inländischen Kastanienproduktion stammt aus der Steiermark.
Die Edelkastanie als landwirtschaftliches Standbein gewinnt in der Steiermark immer mehr an Bedeutung. „Aktuell haben wir schon 160 Hektar Edelkastanie, vor zehn Jahren waren es 60 Hektar“, weiß Johannes Schantl vom Verein ARGE Zukunft Edelkastanie zu berichten. „Österreichweit gibt es derzeit 207 Hektar Anlagen mit Edelkastanien.“ Die Ernte ist bereits abgeschlossen und brachte heuer sehr gute Erträge. Die ersten Kastanien wurden schon Mitte September verkauft. Den Hauptgrund für diese um zehn Tagen frühere Ernte sieht Schantl in den heuer niederschlagsarmen Monaten August und September. „Da hat das Wasser gefehlt, daher sind die Kastanien meist auch etwas kleiner als sonst. Normalerweise sollten drei schöne Kastanien im Igel sein.“
Frischmarkt und sonst?
Bisher fand die steirische Produktion fast ausschließlich im Frischmarkt Verwendung. Jetzt stellt sich immer mehr die Frage nach weiteren Verwendungsmöglichkeiten. Der Weststeirer Hannes Meißel aus Gundersdorf weiß eine Antwort: „Wir machen Kastanienpüree, das man pikant oder süß weiterverarbeiten kann.“
Inhaltsstoffe
Die Kastanie ist eine Schalenobstart und ist reich an vielen wertvollen Inhaltsstoffen wie zahlreiche Mineralstoffe, Vitamine, hochwertigem Eiweiß, Ballaststoffen, gesunden Fetten und komplexen Kohlenhydraten. Ihr charakteristischer Geschmack entwickelt sich erst beim Koche durch die Umwandlung von Zucker in Stärke.
In der Steiermark gibt es alljährlich sogar ein eigenes Kastanienfest. Es findet am 19. Oktober im Besucherzentrum Grottenhof in der südsteirischen Stadtgemeinde Leibnitz statt. Dabei bekommen die Besucher auch viele Informationen über die Verwendung der Kastanie in der Küche, über das richtige Lagern (wichtig ist das Kühl-Lagern), die verschiedenen Methoden beim Kastanienbraten sowie die Verwendung des Kastanienholzes für Treppen, Möbel, Fässer und elegante Einrichtungsgegenstände.
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