Der Naturpark Almenland hat einen eigenen Managementplan. Dieser wurde in Gasen den Bürgern seiner acht Mitgliedsgemeinden präsentiert. Almenland-Obmann Erwin Gruber sprach von einem „Meilenstein für die Entwicklung unserer Region“. Er erinnerte daran, dass der Plan in vielen Sitzungen und Workshops seit Dezember 2023 gemeinsam von Bäuerinnen und Bauern, Gemeindevertretern, Vertretern von Bildungs- und Tourismuseinrichtungen sowie von Naturschutzbeauftragten entwickelt wurde. Ziel ist es, die einzigartige Kulturlandschaft der Almen zu erhalten und die regionale Artenvielfalt nachhaltig zu schützen. Auch die Mobilität und Freizeitnutzung sind wichtige Themen.
Die Almwirtschaft, seit Jahrhunderten prägend für die Region, steht zunehmend unter Druck. Seit 2015 ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Naturpark um acht Prozent gesunken. Der Viehauftrieb hat um fünf Prozent abgenommen, die Almfutterflächen sind um zwei Prozent weniger geworden. Folge ist, dass die Almflächen verbuschen. Dadurch sind auch Tiere und Pflanzen, die auf der roten Liste der bedrohten Arten stehen, gefährdet. Das sind zum Beispiel der Weißbindige Mohrenfalter, der Baumpieper oder die Karthäusernelke. „Im Naturpark Almenland gibt es noch das seltene Österreichische Kohlröschen, eine Orchideenart, die trockene und nährstoffarme Wiesen und Weiden bevorzugt. Sie ist auf traditionelle Almwirtschaft angewiesen“, machte die Landschaftsökologin Johanna Frangez aufmerksam.
Almenland-Genusswirt
Der Managementplan empfiehlt daher zur Unterstützung von Produkten mit direktem Bezug zur Weidewirtschaft sowie die Darstellung des Beitrages der Bäuerinnen und Bauern zum Erhalt der Kulturlandschaft. Als konkrete Projektidee wird das Gastronomie-Projekt „Der Naturpark auf dem Teller“ vorgeschlagen. Gasthäuser sollen als Almenland-Genusswirte ausgezeichnet werden, wenn sie regionale landwirtschaftliche Produkte anbieten.
Was die Lebensraumvielfalt betrifft, gibt es auch eine Reihe von möglichen Maßnahmen. Dazu zählen zum Beispiel die gezielte Information von Landwirten und Gartenbesitzern sowie die Kartierung ökologisch wertvoller Flächen.
Ein Dauer-Thema ist die Mobilität. Im Managementplan ist man sich einig, dass kein Weg an der Parkraumbewirtschaftung vorbeiführen könne. Es soll, so die Empfehlung, am Mobilitätskonzept aus dem Jahr 2021 weitergearbeitet werden. „Vor allem auf der Teichalm und Sommeralm sollte eine Gesprächsrunde mit Betroffenen und Gemeinden neu gestartet werden“, lautet die Empfehlung.