LK-Präsident Andreas Steinegger fordert im Zuge der Entwaldungsverordnung Ausnahme für Österreich.
Sonderbare Bürokratieblüten treibt die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), obwohl sich die EU seit geraumer Zeit das Thema Bürokratieabbau auf ihre Fahnen heftet und so die schwächelnde Wirtschaft wieder in Schwung bringen will. Trotzdem sollen das Waldmusterland Österreich und andere waldreiche EU-Länder mit millionenschwerem Bürokratie-Aufwand nachweisen, dass ihre Lieferketten für Holz und Holzprodukte wie Papier, Möbel & Co sowie Rinder und Soja entwaldungsfrei sind. Das stößt auf harsche Kritik von Landwirtschaftskammer-Präsident Andreas Steinegger: „Diese unsinnige bürokratische Gängelei unserer Waldbesitzer und der Unternehmen in der Wertschöpfungskette Forst/Holz ist faktenbefreit und wirtschaftsfeindlich.“ Steinegger macht einen Vorstoß für eine einfache und praktikable Lösung: „Österreich ist bezogen auf die Entwaldung ein Null-Risikoland und als solches in der EU-Entwaldungsverordnung mit einfachen Dokumentationen einzustufen. Für diese Vereinfachung müssen die Vorarbeiten der EU-Kommission rasch beginnen.“
Zusammenarbeit
Starke Unterstützung für die Einführung der Kategorie „Null-Risikoland“ in der EU-Entwaldungsverordnung kommt vom EU-Parlament, das bereits 2024 mehrheitlich dafür gestimmt hat. Aktuell machen sich ebenso Deutschland und andere EU-Länder für eine Nullrisiko-Einstufung stark. Steinegger zuversichtlich: „Mit der geballten Kraft weiterer waldreicher EU-Länder hoffen wir, die Einstufung Österreichs als Null-Risikoland mit einfachen Dokumentationen durchzubringen.“
Paul Lang, Obmann Waldverband Steiermark, ergänzt „Die vorliegende EU-Entwaldungsverordnung ist ein Schlag in das Gesicht der heimischen und europäischen Waldbesitzer, der Almbauern und Tierhalter.“
Zahlen und Fakten
- Die Steiermark ist das waldreichste Bundesland Österreichs und zu 62 Prozent mit Wald bedeckt.
- Die steirische Waldfläche beträgt 1,014 Millionen Hektar, die österreichische 4,02 Millionen Hektar.
- In der Steiermark wächst die Waldfläche jährlich um 571 Hektar, in Österreich um 2190 Hektar.