Bio Ernte Steiermark blickt optimistisch auf die Marktentwicklung, fordert jedoch klare politische Weichenstellungen für eine nachhaltige Zukunft.
Die letzten Jahre waren für die heimische Bio-Landwirtschaft herausfordernd: Zwischen 2023 und 2024 sank die Zahl der Bio-Betriebe in der Steiermark um zwei Prozent, die Bio-Flächen verringerten sich um 1,4 Prozent. Trotz dieser Entwicklungen bleiben die Zukunftsaussichten stabil. Dies bestätigte sich auch bei der Vollversammlung der Bio Ernte Steiermark in Kobenz. Dabei stand die Entwicklung des Biomarktes als zentrales Thema im Fokus.
Großer Dank
Obmann Thomas Gschier dankte den über 2000 Mitgliedsbetrieben für ihren unermüdlichen Einsatz für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit von Rahmenbedingungen, die nachhaltiges Wirtschaften im Bio-Sektor ermöglichen. „Der Bio-Markt hat in den letzten Monaten spürbar an Dynamik gewonnen. Die Nachfrage nach Bio-Produkten steigt – in einigen Bereichen sogar so stark, dass die Nachfrage nicht mehr vollständig bedient werden kann. Das birgt Risiken. Wenn Bio-Produkte nicht verfügbar sind, könnten Konsumenten auf konventionelle Alternativen ausweichen. Wir müssen daher den Druck auf die Politik erhöhen, um diesen Zukunftsmarkt gezielt zu stärken,“ so Gschier.
Positive Tendenzen
Die aktuelle Marktentwicklung zeigt positive Tendenzen: Laut RollAMA stieg 2024 der Absatz von Bio-Lebensmitteln im Lebensmitteleinzelhandel mengenmäßig um 5,5 Prozent. Michael Riegler, Geschäftsführer der Obersteirischen Molkerei, berichtete von positiven Entwicklungen im Bio-Milchmarkt. Nach einem Rückgang nach dem Corona-Peak stabilisierte sich der Bio-Absatz im Jahr 2024. Das Jahr 2025 begann mit einem leichten Plus. Auch in Deutschland wächst die Nachfrage nach Bio-Milch.
Andreas Steinegger, Präsident der LK Steiermark und selbst Bio-Bauer, betonte die Notwendigkeit einer Entlastung der Landwirtschaft und verwies auf die überbordende Bürokratie. Laufende Gespräche auf Landes- und Bundesebene sollen Vereinfachungen bringen. Bio-Austria-Obfrau Barbara Riegler unterstrich ebenso die Bedeutung passender politischer Rahmenbedingungen im Zuge der Vollversammlung: „In politisch bewegten Zeiten, in denen auf EU- und nationaler Ebene die Karten neu gemischt wurden, ist es entscheidend, dass die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft zukunftsfähig gestaltet werden.“
Zur Organisation
Bio Ernte Steiermark ist die Landesorganisation innerhalb des Verbandes Bio Austria. Mehr als 2000 steirische Betriebe wirtschaften nach den strengen Bio-Richtlinien hinsichtlich Produktion und Kontrolle und fühlen sich sowohl der Natur als auch den Mitmenschen verpflichtet.
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der Ernteverband will nur Mitgliedsbeiträge kassieren……Ich bin froh hier ausgetreten zu sein, aber trotzdem gerne Bio Bauer zu sein!