Übermäßiger Onlinekonsum wird zunehmend zum Problem. Wie gelingt ein gesunder Umgang? Antworten darauf liefert #gesundonline.
Rund 5,5 Stunden täglich nutzen Jugendliche in der Steiermark in der Freizeit digitale Geräte. Ein Drittel zeigt Anzeichen einer Suchtgefährdung. Soziale Medien führen am häufigsten zur suchthaften Nutzung. Ein neues Informationsangebot im Rahmen des „Aktionsplans zum Umgang mit Suchtverhalten im Internet“ vom Gesundheitsfonds Steiermark in Kooperation mit den Einrichtungen der Suchthilfe und Suchtprävention Teil gibt eine Übersicht über 95 Expertinnen und Experten und Anlaufstellen in der Steiermark.
Anlaufstellen
Eine ist die Grazer Psychotherapeutin Heidi Wieser. Sie erläutert, woran man einen suchthaften Umgang mit digitalen Medien erkennt: „Es ist ähnlich wie bei anderen Süchten: Wenn ich es nicht mehr schaffe, meinen Medienkonsum zu beschränken beziehungsweise die Kontrolle darüber verliere; meine sozialen Kontakte und Interessen einschränke; meine körperlichen Aktivitäten reduziere – dies kann bis zur Einschränkung körperlicher Hygiene führen; Konsequenzen wie einen Schulabbruch in Kauf nehme.“
Für Jugendliche sind maximal zwei Stunden freizeitliche Bildschirmnutzung empfohlen, wobei man suchthafte Nutzung nicht nur am Zeitausmaß festmachen kann. Ein wichtiges Kriterium ist der Kontrollverlust: Man weiß, dass man zu lange am Handy war, aber hat nicht mehr die Kontrolle über sein Verhalten.
Vorbildwirkung
Wieser: „Eltern muss bewusst sein, dass sie eine Vorbildwirkung haben. Bei Jugendlichen ist es wichtig, Interesse für Medieninhalte zu zeigen und so die Beziehungsebene zu stärken. Dies erleichtert es ihnen, Alternativen wieder in Anspruch zu nehmen.“ Wenn das Problem zu groß wird, sollte man sich möglichst frühzeitig Unterstützung holen.
Unter drei Jahren sollten Bildschirme tabu sein, so Wieser: „Bei Kindern entwickeln sich vielfältige Fähigkeiten, welche durch zu frühe Mediennutzung verkümmern könnten. Die Interaktion zwischen Eltern und Kindern führt zu sicherer Bindung und Vertrauen.“ Eine Empfehlung sind zehn Minuten pro Lebensalter ab dem 3. Lebensjahr.
Alle steirischen Suchtberatungsstellen stehen kostenlos zur Verfügung, speziell für die Prävention VIVID – Fachstelle für Suchtprävention. Hilfreiche Infos sind auf www.gesund-informiert.at/gesundonline zu finden.
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