Bauer der Woche: Markus Klobassa

von Karlheinz Lind

Landwirt Markus Klobassa setzt mit seinem Maststall neue Maßstäbe. Seit einigen Jahren befasst er sich als Gemüsebauer auch mit der Spargelproduktion.

Mit seinem Bauernhof hat Markus Klobassa seinen Traumberuf gefunden. Als Absolvent der Handelsschule Grottenhof-Hardt und gelernter Landmaschinentechniker ist der 31-jährige Landwirt mit vollem Einsatz auf seinem Hof in Bad Radkersburg tätig. Gemeinsam mit Freundin Helena – sie arbeitet auch als Schulpädagogin – und seinen Eltern Margarethe und Sigi bewirtschaftet der junge Südoststeirer einen Schweinemastbetrieb mit Acker- und Gemüsebau. „Bereits nach der Fachschule war mir klar, dass ich Vollerwerbslandwirt werden will. Nach meiner Lehrabschlussprüfung bin ich direkt eingestiegen“, so der begeisterte Techniker.

Stall neu gebaut

Rund 1,5 Kilometer von der Hofstelle entfernt wurde im Jahr 2018 ein Schweinemast-Tierwohlstall errichtet. 540 Mastschweine finden seither dort Platz und werden nach dem AMA-Gütesiegel „Mehr Tierwohl (TW 100)“ produziert. Markus Klobassa dazu: „Das bedeutet nicht nur mehr Platz pro Mastschwein, sondern auch eine GVO-freie Fütterung, Auslauf, keine kupierten Schwänze sowie eine Kastration unter Vollnarkose.“ Mit einem weststeirischen Ferkelproduzenten hat er einen perfekten Partnerbetrieb gefunden. Vermarktet werden die Mastschweine über die Marke „Fair zum Tier“ der REWE-Gruppe, die Organisation erfolgt über die Erzeugergemeinschaft Styriabrid. Der dynamisch Landwirt weiter: „Wir haben früher Muttersauen gehalten. Aus arbeitstechnischen Gründen haben wir diese eingestellt. Ich habe diese Entscheidung bis jetzt noch nicht bereut.“

Wirtschaftlichkeit

Auch wirtschaftlich lässt sich der Tierwohlstall darstellen: „Durch die höheren Erzeugerpreise könnten die Mehrkosten von Stallbau und GVO-freie Fütterung kompensiert werden.“ Einzig die bürokratischen Hürden stimmen Markus Klobassa sehr nachdenklich: „Gutachten über mehrere tausende Euro und der Gang zum Obersten Gerichtshof waren notwendig, bis wir unseren Stall bauen durften. Übrigens: der erste Nachbar ist 300 Meter entfernt.“

Einstieg in die Spargelproduktion

Insgesamt bewirtschaftet Markus Klobassa 50 Hektar Acker (Eigen- und Pachtfläche), auf denen Wintergerste, Körnerhirse und Mais für die Schweinefütterung und Saatmais für die Vermehrung angebaut werden. Seit einigen Jahren wächst auf seinen Ackerflächen aber auch Spargel: „Eigentlich war es ein Zufall, dass wir auf dieses Gemüse gestoßen sind. Ausschlaggebend war, dass die Handelskette SPAR nach Spargelflächen in der Steiermark suchte.“ Seither ist er Mitglied bei den jungen Wilden Gemüsebauern und produziert auf insgesamt vier Hektar weißen und grünen Spargel. Geerntet wird heuer seit dem 15. April. Der Spargel wird bei Berufskollegen Armin Lenz gewaschen, verpackt und über die Handelskette SPAR vermarktet. Bei der Ernte kommt auch eine eigene Spargelspinne zum Einsatz. Sie wird mit Strom betrieben, hebt die Folie über den Spargel hoch und dient dem Transport der Spargelkisten. Seit zwei Jahren lenkt Markus Klobassa auch die Geschicke des Maschinenringes Grenzland als Obmann.

Zur Person

  • Markus Klobassa (31)
  • Zelting 16, 8490 Bad Radkersburg
  • Absolvent der Handelsschule Grottenhof Hardt, gelernter Landmaschinentechniker
  • Freundin Helena
  • 50 Hektar Ackerbau mit Wintergerste, Körnerhirse, Mais, Saatmaisproduktion und vier Hektar Spargel
  • Mitglied bei der Gemeinschaft „Die jungen WILDEN GemüseBäuerinnen/Bauern“
  • Tierwohlstall mit 540 Mastplätzen
  • Obmann Maschinenring Grenzland

 

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