Bauer der Woche: Josef Schmiedhofer

von NEUES LAND

Für Josef Schmiedhofer stehen die wolligen Vierbeiner im Mittelpunkt seiner Arbeit. Nicht nur am Hof in Öblarn dreht sich alles ums Schaf. Ein Portrait von Roman Bruckner.

Der Hof der Familie Schmiedhofer in Öblarn ist weithin als Schafzuchtbetrieb bekannt. Josef Schmiedhofer und seine Frau Bettina haben den Bergbauernbetrieb in Öblarn im Jahr 2012 von den Eltern übernommen. Der Fünfzigjährige ist von klein auf durch die Eltern für die Schafhaltung begeistert worden und so ist sie heute seine große Lebensaufgabe. Nicht nur am eigenen Betrieb, er managt auch das Ennstaler Schafbauern Zentrum sowie das Almlammprojekt am Hauser Kaibling. Beides wurde vom Vater zusammen mit dem leider im Vorjahr verstorbenen Landesrat Hans Seitinger gegründet. Beim steirischen Schafzuchtverband ist er teilzeitbeschäftigt und als Obmannstellvertreter aktiv. Ihre Berufe als Tischler und Behindertenpädagogin üben das Bauernehepaar beide noch halbtägig aus.

Familienzusammenhalt

Dieser enorme Einsatz ist nur möglich, weil die ganze Großfamilie mit Eltern, Großeltern und Kindern begeistert zusammenarbeiten. Alle drei Kinder, die zwischen 13 und 20 Jahre alt sind, haben großes Interesse an der Landwirtschaft und teilweise auch schon eine entsprechende Ausbildung. Josef Schmiedhofer selbst hat die ehemalige land- und forstwirtschaftliche Fachschule Gröbming besucht und dazu eine Tischlerlehre absolviert.

Am Betrieb werden heute 140 Mutterschafe und 5 Widder gehalten. Die weiblichen Lämmer werden als Zuchttiere verkauft und die männlichen als Fleischlämmer. „Derzeit ist der Preis zufriedenstellend, sicher auch weil viele Ausländer in Österreich leben, die Lammfleisch bevorzugen“ erklärt der erfahrene Vermarkter.

Von Ende Mai bis Mitte September sind fast alle Tiere auf der Alm. Die Alm ist eine ganz besondere, nämlich das Schigebiet am Hauser Kaibling. Im Rahmen dieses Almprojekts, mit eigenem Schäfer, werden 700 Schafe aufgetrieben, von denen 210 von der Familie Schmiedhofer kommen. Die Heimflächen werden in dieser Zeit für Gewinnung von Heu und Silage genutzt. Besonders freut sich der begeisterte Züchter, wenn er seine ausgezeichneten Tiere bei einer Schau vorführen kann. Bei seiner Arbeit für den steirischen Schaftzuchtverband, macht er die Übernahme und Klassifizierung der Lämmer im Schafbauernzentrum und auch deren Fütterung, wenn sie im Vermarktungsstall fertig gemästet werden.

Traditioneller Hof

Eigentlich ist der Hof noch sehr jung, er wurde erst vor 50 Jahren von den Eltern gegründet und langsam aufgebaut, trotzdem wirkt er sehr traditionell. Haus und Stall sind mit viel Holz gebaut und eingerichtet, im blumenreichen Garten steht eine schmucke Holzkapelle. Die beiden Tischler am Hof haben fast alles selbst gemacht und seine Mutter hat das Holz mit Kerbschnitzereien wunderbar verziert. In der Ernährung wird sehr viel Wert auf eigene Lebensmittel gelegt, es gibt auch Schweine und Hühner am Hof und sogar ein paar Ziegen für die Milch. Ein besonderes Erlebnis ist es, wenn man das Glück hat an einem Tag auf den Hof zu kommen, an dem es Ennstaler Krapfen gibt. Diese für die Region so typische Speise wird mit Steirerkas oder Honig gefüllt und zusammen mit Milch oder Kaffee genossen. Sie gehören neben dem Ragout von Kitz oder Lamm zu den Lieblingsspeisen des Bauern. Für das Thema Hobby und Urlaub bleibt bei ihm kaum Zeit, da engagiert er sich lieber in der Gemeinde oder in örtlichen Vereinen.

Zur Person

  • Josef Schmiedhofer (50)
  • Bach 147, 8960 Oblarn
  • Verheiratet mit Bettina, drei Kinder
  • Biobetrieb mit 15 ha Grünland und 2,5 ha Wald
  • 140 Mutterschafe und 5 Widder der Rasse Bergschaf
  • Alpung der Tiere am Hauser Kaibling
  • Vermarktung über das Ennstaler Schafbauernzentrum

 

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