Bäuerin der Woche: Elisabeth Grangl

von NEUES LAND

Drei Stunden widmet die Murtalerin Elisabeth Grangl täglich ihren Blumen am Hof. Beim Landesblumenschmuckbewerb wurde ihr Blumenmeer am Bauernhof mit Gold belohnt. Von Roman Bruckner.

 

Nach dem mit Gold prämierten „Bauernhof in Steillage“ letzte Woche stellen wir in dieser Woche den ebenfalls mit Gold in der Kategorie „Bauernhof“ prämierten Hof der Familie Grangl in der Marktgemeinde Weißkirchen vor. (Anm. d. Red.: Weiters wurde der Bauernhof von Barbara und Theo Poier in Pusterwald in dieser Kategorie ebenfalls mit Gold geehrt.)

Elisabeth Grangl ist seit 30 Jahren Vollzeitbäuerin am vulgo Starzinger Hof. Den Betrieb hat sie mit ihrem Mann Helmut, der auch als Musikschullehrer arbeitet, von dessen Eltern übernommen. Sie haben drei Kinder im Alter von 21 bis 30 Jahre. Den Blumenschmuck hat sie bereits vor 25 Jahren von ihrer Schwiegermutter übernommen. Die Schwiegereltern sind schon gestorben, wurden aber von ihr liebevoll gepflegt.

Blumenmeer am Hof

Wenn man zum Hof in Großfeistritz einbiegt, ist man vom Anblick des Blumenmeeres überwältigt. Das Wohnhaus, die Einfahrt, der Hof und ein Nebengebäude sind mit wunderschönen, verschiedenfärbigen Blumen üppig geschmückt. Für all diese Pracht wurde die begeisterte Hobbygärtnerin beim Landesblumenschmuckbewerb „Flora“ im September in Vorau mit Gold ausgezeichnet worden. Insgesamt zwei Mal ist ihr Hof von der Jury besucht und bewertet worden und dann ist die Nachricht über den Erfolg gekommen. „Da wusste ich aber noch nicht, ob es Gold, Silber oder Bronze werden würde, das wird erst auf der Bühne bekannt gegeben“, erzählt Elisabeth Grangl. „Umso größer war dann unsere Freude über Gold.“ Dahinter stecken viel Fleiß und Können und, wie bei jeder Prämierung, auch ein Quäntchen Glück.

Start nach der „kalten Sophie“

Das Blumenjahr beginnt für die Obersteirerin im April, wenn sie die Jungpflanzen bei ihrem Neffen, dem Gärtnereibetrieb Gall-Mayer in Judenburg, kauft. Bis zur kalten Sophie bleiben sie im eigenen Glashaus, erst dann kommen sie auf ihren Platz im Freien. „Insgesamt sind waren es heuer 300 Pflanzen in 60 verschieden großen Kisterln, Töpfen und Trögen“, lässt Grangl wissen. Die Pflanzen werden jedes Jahr neu gekauft, weil sie gesünder und kräftiger sind. Gedüngt wird einmal in der Woche. Die tägliche Wasserversorgung erfolgt über eine Tröpfchenbewässerung beim Wohnhaus und bei den anderen mit der Gießkanne. Dazu kommen noch das Auszupfen und Pflegen der Pflanzen. Das ergibt ungefähr drei Stunden Arbeit je Tag. „Da die Blumen meine Leidenschaft sind, ist diese zusätzliche Arbeitsbelastung für mich kein Problem“, so Grangl.  „Meine Lieblingsblume ist die Surfinia. Aber ich hab auch Pelargonien, Grünlilie, Buntnesseln, Steiramadl, Gelbe Susanne sehr gerne und probiere immer wieder etwas Neues“, erzählt die begeisterte Hobbygärtnerin.

Blüten am Acker

Aber Blüten gibt es nicht nur beim Blumenschmuck. Auf fünf Hektar wachsen bei der Familie Grangl Kartoffel, die im Frühjahr wunderschön blühen. Die Kartoffel werden als Saatgut verkauft. Die Übergrößen werden ab Hof und an einige Geschäfte und Gasthäuser vermarktet. Aber auch die zehn Hektar Ölkürbisflächen haben schöne, große Blüten. Die Kerne sind ebenfalls Saatgut, eine kleinere Menge wird auch als Kernöl verkauft. Auf vier Hektar wachsen Käferbohnen mit Mais als Stützpflanze, auch diese mit schönen Blüten und als Saatgut. Die restliche Fläche auf die 30 Hektar Gesamtfläche ist Getreide, das zwar keine schönen Blüten hat, dafür aber die danach angebaute Begrünung. Man kann also sagen, dass es bei Familie Grangl überall blüht. 

Zur Person

Elisabeth Grangl (60) wohnt in Großfeistritz 2, 8741 Weißkirchen. Sie ist verheiratet mit Helmut und hat drei Kinder. Sie ist Landessiegerin im Landesblumenschmuckbewerb „Flora 25“ in der Kategorie „Bauernhof“. Der landwirtschaftliche Betrieb ist ein Ackerbaubetrieb mit 30 Hektar, Saatgutvermehrung für Kartoffel, Ölkürbis und Käferbohne, Direktvermarktung von Kartoffel und Kernöl. Kontakt: 0650 690 1925

 

[© Bruckner]

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