Wie es nach dem Frost weitergeht

von Karl Brodschneider

Die Bundes- und Landesregierung schnüren ein umfassendes Hilfspaket für die vom Frost und Schneefall betroffenen steirischen Bauern.

Dass Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter, Landesrat Hans Seitinger und Präsident Franz Titschenbacher am Freitagnachmittag auf dem Betrieb Maurer in Schweinz eine Besichtigung der Forst- und Schneedruckschäden vornehmen würden, sprach sich rasch herum. Die Pressekonferenz, welche sie dann mitten in der zerstörten Obstanlage gaben und an der auch Militärkommandant Heinz Zöllner teilnahm, war wie eine große Obst- und Weinbauernversammlung. Alle wollten hören, wie es weitergeht.

Fest steht, dass Mittel aus dem Katastrophenfonds zur Verfügung gestellt werden, um die ärgsten Schäden abzugelten. Wie hoch diese Mittel für die vom Frost betroffenen Bauern in den Bundesländern Steiermark, Burgenland, Kärnten und Niederösterreich sein werden, ist noch nicht bekannt und muss intern ausverhandelt werden – ebenso wie die Modalitäten, wie die Hilfe im Einzelfall tatsächlich ausschaut. In der Steiermark sind der gesamte Obstbau mit einer Fläche von 5600 Hektar und fast der gesamte Weinbau mit einer Fläche von etwa 4000 Hektar betroffen. Auch 9500 Hektar Ackerkulturen hat`s schlimm erwischt. Rund 6500 Bauern mit 60 verschiedenen landwirtschaftlichen Kulturarten zählen zu den Leidtragenden des Frostes und Schneefalls in der Vorwoche.

Zahlreiche Hilfestellungen für die betroffenen Bauern und Bäuerinnen wurden in die Wege geleitet. Demnach werden Pioniere des Österreichischen Bundesheeres auch in der kommenden Woche vor allem bei Obstbauern im Einsatz sein, um – so Zöllner – „Schäden, die zu Folgeschäden führen können, zu beseitigen“. Es wird einen einmaligen Rabatt auf den Sozialversicherungsbeitrag der Bauern sowie eine Stundung von AIK-Krediten geben. Es soll zinsbegünstigte Betriebsmittelkredite und ein Investitionsförderungsprogramm zum Wiederaufbau von Anlagen geben. Eine Änderung des Buschenschankgesetzes ist in Vorbereitung, um Wein aus anderen Bundesländern zukaufen zu können. In Planung ist weiters ein Sonderinvestitionsprogramm für Frostbewässerungen. Große Bedeutung kommt künftig dem durch den Bund und das Land gestützten Hagelversicherungsangebot zu.

Foto: Brodschneider

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