Vorsorgen ist besser als Heilen

von Karl Brodschneider

Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern bietet Gesundheitsprojekte für Jugendliche in Landwirtschaftsschulen und ältere Personen an. Eine Serie von Karl Brodschneider.

 

Bei der Gesundheitsförderung lautet die Schlüsselfrage: „Was hält uns gesund?“ Das betont Silvia Gutkauf von der Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) und stellt klar: „Es geht nicht darum, was uns krank macht.“

Weil mehr als die Hälfte der in der SVB Versicherten bereits in Pension sind, richtet sich ein Gesundheitsförderungsprojekt speziell an die Altersgruppe der über 60-Jährigen. Damit gestartet wurde im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Hier haben sich die Sozialversicherungsträger wie zum Beispiel die SVB, die Bauernkammer, die Bäuerinnenorganisation, der Seniorenbund, die Frauenbewegung und andere mehr zusammengetan, um bestehende Angebote bestmöglich zu vernetzen und in die Bevölkerung zu tragen. „Wir brauchen Strukturen, mit denen wir möglichst viele Menschen erreichen können“, sagt Gutkauf.

Die SVB begleitet aber nicht nur ältere Menschen in Gesundheitsfragen, sondern auch Schüler. Das Programm „Gesunde Schule“ soll den Lebensraum Schule so gestalten, dass er sich auf die Gesundheit aller Personen in der Schule möglichst positiv auswirkt – nicht nur auf die Schüler selbst, sondern auch auf die Lehrer und sonstigen Schulmitarbeiter. Dabei können alle steirischen Landwirtschaftsschulen mitmachen. Für Gesundheitsförderin Barbara Hauer ist das quasi ein Schulentwicklungsprojekt. Die Fachschule Großlobming hatte sich als erste Landwirtschaftsschule dazu angemeldet. Es folgten die Fachschule Alt-Grottenhof und die HBLA in Bruck an der Mur. Demnächst wird die Fachschule Frauenthal mit diesem Projekt loslegen. Dabei geht es nicht bloß um zusätzliche Bewegungsangebote, diverse Untersuchungen, Ernährungsvorträge und Workshops, sondern zum Beispiel auch um die Stärkung des Selbstbewusstseins der Schüler. „Dass sie nicht Angst haben, dass es als Schwäche ausgelegt wird, wenn sie zu etwas auch einmal nein sagen“, erzählt Hauer.

Völliges Neuland hat die SVB mit dem Pilotprojekt „Sicher und gesund am Bauernhof“ betreten. „Wir gehen von der Frage aus, wie wir unseren Versicherten mitteilen können, dass sie den Schatz Gesundheit besser hüten sollen“, erklärt Hauer. Zusammen mit dem Landesverein Urlaub am Bauernhof läuft das Projekt derzeit in den Bezirken Liezen und Leibnitz. 13 Bauernfamilien machen mit. „Wenn mir dann eine Bäuerin erzählt, dass sie kürzlich das erste Mal in ihrem Leben gemeinsam mit ihrer Tochter auf Urlaub gefahren ist, dann lassen sich schon die ersten Früchte erkennen“, zieht Barbara Hauer eine erste Bilanz.

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