Viefzack verliehen

von NEUES LAND

Vifzack – Preis für innovative Landwirtschaft geht an die Pioniere für gentechnikfreies Soja und Sojaöl

Vifzack 2018 – Preis für innovative Landwirtschaft. Erstmals vergaben die Landwirtschaftskammer und die Fachzeitung „Landwirtschaftliche Mitteilungen“ den Vifzack – den Agrarpreis für innovative Landwirtschaft. 14 junge und clevere Agrarinitiativen fernab ausgetrampelter Wege, ritterten um die Siegertrophäe und die Gunst der Stimmen. Einen richtigen Nervenkitzel mit wechselnden Spitzenpositionen lieferten sich die Siegerkandidaten. Schließlich entschieden die steirischen „Pioniere für gentechnikfreies Soja und Sojaöl“, Bernhard Monschein aus Eichkögl und Johann Hebenstreit aus Haselbach bei Fehring den Vifzack mit 3.479 (45 Prozent) der 7.722 abgegebenen Online-Stimmen für sich. Beachtliche 2.668 Stimmen (34,6 Prozent) erreichte der Bad Blumauer Gemüsebauer Fritz Rauer mit seiner im Herbst eröffneten Grünsprossen-Manufaktur, in der er diese weiß-grüne Vitaminbomben für den Lebensmittelhandel und die Gastronomie sowie essfertig geschnittene Salate herstellt. Platz drei mit 496 Stimmen (6,4 Prozent) erreichte der Augustinhof aus Laafeld bei Bad Radkersburg, der es schon ab Mitte April schafft Erdbeeren für Buschenschänken und Gastrobetriebe ums Eck anzubieten. Präsident Franz Titschenbacher gratuliert den Preisträgern: „Hut ab vor den großen Leistungen unserer innovativen landwirtschaftlichen Betriebe“.

Vifzack-Sieger: Pioniere für gentechnikfreies Soja und gentechnikfreies Sojaöl aus der Region. „Ein Traum ist in Erfüllung gegangen, wir haben eine Riesenfreude“, sind die strahlenden Sieger Bernhard Monschein und Johann Hebenstreit überwältigt. Sie sind die Pioniere für gentechnikfreies Soja und gentechnikfreies Sojaöl. Sie bauen auf ihren Äckern gentechnikfreie Sojabohnen an und verarbeiten diese zu zertifiziertem Legehennenfutter für die eigenen Legehennen sowie für Legehennenhalter aus der näheren Umgebung. „Damit machen wir uns selbst und unsere Berufskollegen von teuren Sojaimporten aus Übersee mit langen Transportwegen unabhängig.“ Außerdem stellen sie gentechnikfreies Sojaöl für Konsumzwecke und Futtermittel her. Bald wird es auch im Lebensmittelhandel gentechnikfreies Sojaöl von Monschein und Hebenstreit geben. „Im Frühjahr kommenden Jahres wird es voraussichtlich soweit sein, die Qualität passt bereits und bei Bekannten und Verwandten ist es  jetzt schon sehr begehrt.“

Motto: „Durchhalten und immer wieder Aufstehen“. „Die große Herausforderung war die Implementierung der technischen Verarbeitungsprozesse, zumal beim Pressen der Sojabohnen der natürliche 20-prozentige Ölanteil auf zehn Prozent reduziert werden muss. Daran wären wir beinahe gescheitert“, erzählt Monschein. Doch ihr Motto „Durchhalten und immer wieder Aufstehen“ hat das Berufsduo ans Ziel gebracht. Nach einer kräftigen Investition im Jahr 2015 können mittlerweile 3.000 Tonnen Soja-Futter für Legehennen und Sojaöl für die Mischfutterwerke bereitgestellt werden. Auch eine Bio-Linie haben sie aufgebaut: 800 Tonnen Biosoja-Futter für Legehennen stellen sie im Lohnverfahren für Berufskollegen her. Im Jahr 2018 wird auf 2.000 Tonnen Biosoja für Legehennen erweitert.

Vifzack-Sieger werden bei Netzwerkmesse „Lebensmittelpunkt“ präsentiert: Steiermarkhof am 1. Dezember 2017, 10 bis 17 Uhr. Unter dem Motto „Neue Wege gehen und sehen“ findet am 1. Dezember, ab 10 Uhr, im Steiermarkhof die Netzwerkmesse „Lebensmittelpunkt“ statt. Sie ist Treffpunkt für Bauern, Konsumenten und Initiatoren neuer Vertriebsschienen sowie Vermarktungswege. Um 11.30 Uhr werden die Vifzack-Sieger präsentiert. Innovative Akteure zeigen ferner, wie gutes Essen und Trinken abseits der großen Warenströme fair vermarktet werden kann. Prominentester Gast: Der deutsche Netzwerk-Landwirt „Bauer Willi“, alias Alois Wohlfahrt kommt. Die Netzwerkmesse „Lebensmittelpunkt“ ist die größte Plattform für die direkte Vernetzung von Konsumenten und Produzenten außerhalb des traditionellen Handels. Für die Bauern geht es dabei um einen fairen Anteil am Endkundenpreis, gleichzeitig suchen immer mehr Konsumenten Vertrauen, Beziehung und Sicherheit bei den Produzenten, den Bäuerinnen und Bauern. Um diese Themen nachhaltig zu lösen, sind neue Vermarktungswege ebenso notwendig wie neue Werthaltungen gegenüber Lebensmitteln.

 

Foto: LK

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