Start mit guten Vorzeichen

von NEUES LAND

Rund zwei Wochen später als gewohnt werden in diesen Tagen die Vorbereitungen für den Frühjahrsanbau in der Steiermark getroffen.

Mit einer besonderen Frohbotschaft lässt Pflanzenbauexperte Arno Mayer gleich zu Beginn der diesjährigen Anbausaison aufhorchen: „Heuer sind wir mit ausreichender Winterfeuchtigkeit gesegnet, das hatten wir schon seit Jahren nicht mehr.“ Dabei spielt er auf die üppigen Niederschläge des vergangen Winters in Form von Regen aber auch Schnee an. Und genau dieser Winter ist auch für einen wesentlich späteren Start in die Feldarbeit verantwortlich: „Im Vergleich zu den letzten Jahren sind wir heuer sicherlich 14 Tage später dran. Aber dafür geht es jetzt so richtig los.“

Pflanzenbauexperte Arno Mayer: "Wir sind heuer etwa 14 Tage später dran, jetzt geht es aber so richtig los."

Arno Mayer, Pflanzenbauexperte der Landwirtschaftskammer. (Foto: LK Steiermark)

Derzeit werden gerade die notwendigen Vorbereitungen für die Maisaussaat getroffen: Dünger wird ausgebracht und Äcker werden abgeschleppt. Trotz dieser Verspätung kann Mayer Entwarnung geben: „Gerade im Hinblick auf den Befall durch den Maiswurzelbohrer ist eine frühe Maissaat besonders wichtig. Langjährige Versuche haben ergeben, dass ein Anbau bis zum 20. April noch immer optimal ist.“

Und genau auf diesen frühen Anbauzeitpunkt setzt auch Christian Konrad, Ackerbauer aus Kalsdorf: „Man ist nicht nur dem Maiswurzelbohrer einen Schritt voraus, auch diese wichtige Winterfeuchtigkeit kann vom Mais besser genutzt werden.“ Bei bereits ausgebildeten Kolben Ende Juni könne der Mais, so Konrad, eventuelle Trockenperioden wesentlich besser vertragen.

Verdichtungsgefahr

Trotzdem warnt der engagierte Ackerbauer vor einem zu frühen Befahren der Felder. „Auf unseren leichten, schottrigen Böden werden wir in diesen Tagen mit der Saat beginnen, auf schweren Böden wird es sicherlich noch länger dauern.“ Ein zu frühes Befahren würde die Felder unnötig verdichten.

Das bestätigt auch Markus Larfer, Geschäftsführer vom Maschinenring Raabtal: „Leider hatten auch wir in unserer Region am vergangen Wochenende noch Niederschläge, somit wird sich der Maisanbau weiter verzögern. Derzeit sind wir jedoch voll mit der Ausbringung von Mist und Gülle beschäftigt.“ Gilt es doch im Ringgebiet den Einsatz von drei Gemeinschaftstraktoren, zwei Miststreuern sowie drei Güllefässern zu koordinieren.

Spätfrost

Besonders spannend ist derzeit die Situation für die steirischen Obst- und Weinbauern. Nach zwei katastrophalen Jahren – hier hat der Spätfrost in vielen Regionen Millionenschäden bei Dauerkulturen verursacht – beobachtet man die Entwicklung von Obstbäumen und Weinkulturen besonders genau. Wolfgang Mazelle, Leiter der Obstbauabteilung in der Landwirtschaftskammer, dazu: „Durch dieses spätere Frühjahr hoffen wir, dass sich die Spätfrostgefahr verringert.“

Beitragsbild: agrarfoto.com

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben