Rekordwerte im Pollenflug

von NEUES LAND

Die Birkenblüte ist heuer besonders intensiv. Wie sehr sich das auf Allergiker auswirkt, hängt vom Temperaturverlauf ab.

Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) war der Jänner der drittwärmste seit über 250 Jahren, der Februar 2018 hingegen ungewöhnlich kalt. Der milde Jahresanfang hat den Pollenflug angeheizt, die klirrende Kälte im Vormonat selbigen wieder eingebremst. Jetzt steht die Blüte der Birke bevor, Experten prophezeien Rekordwerte. „Ein intensiver Pollenflug muss nicht zwingend heißen, dass auch die empfundene Belastung stark ist. Denn wie Allergiker darauf reagieren, hängt davon ab, wie die Saison beginnt und verläuft“, sagt Biologin Katharina Bastl
vom Österreichischen Pollenwarndienst. Wird es kontinuierlich wärmer, kann sich der Körper besser auf die Belastung einstellen und empfindet die Saison als insgesamt nicht so stark. Erleben wir weiterhin starke Temperaturschwankungen, werden die Belastungen jedoch bedeutend stärker erlebt. Eine Pollenallergie betrifft dabei den ganzen Körper.

Einfluss auf Blutbild

„Sind Allergiker ihren Beschwerde-Auslösern ausgesetzt, verändert sich auch das Blutbild. Die Zahl der roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff aus der Lunge durch den Körper transportieren, sinkt im peripheren Blut ab und das Krankheitsgefühl bei Allergie-Symptomen verstärkt sich“, erklärt Erika Jensen-Jarolim vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung an der MedUni Wien. Die Diagnose einer Pollenallergie basiert auf den drei Säulen Anamnese, Hauttest und Blutscreening, wobei letzteres zunehmend an Bedeutung gewinnt. Es lässt sich bereits gezielt herausfinden, gegen welche einzelnen Moleküle Patienten reagieren. Der ärztliche Rat: Allergenvermeidung und die spezifische Immuntherapie, damit das Immunsystem lernt, dass Allergene wie Pollen harmlos sind und nicht bekämpft werden müssen. Moderne Mittel der Kommunikatin unterstützen im Kampf gegen Pollen: Neben der Pollen-App wird es künftig auch eine App zum „Ragweed-Finder“ geben. Alle sind bereits dazu aufgerufen, auf www.ragweedfinder. at Funde dieses hochallergenen Unkrauts aus ganz Österreich mit Foto zu melden, um die Verbreitung einzudämmen.

Infos:

www.pollenwarndienst.at – Individuelle Pollenbelastung, Download Pollen-App, Online-Selbsttest

www.allergenvermeidung.org – Informationsplattform für Allergiker

 

Foto: fotolia.com/Jürgen Flächle

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